Datenschützer fürchten allwissende GEZ
Reform: Die Gebühreneinzugszentrale könnte künftig mehr Daten sammeln als bisher.
Düsseldorf. Eigentlich sollte alles einfacher werden. Die Rundfunkgebühr, mit der ARD, ZDF und Deutschlandradio finanziert werden, verwandelt sich 2013 in eine Haushaltsabgabe. Jeder Haushalt und jeder Betrieb zahlt dann pauschal für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aufwendige Datenerhebungen und Kontrollen durch die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) würden entfallen - das dachten viele.
Doch der Entwurf zum neuen Rundfunkstaatsvertrag, den zurzeit die Bundesländer beraten, geht nach Informationen des Medienfachportals "Carta.info" eher in die Gegenrichtung. Es hat den Entwurf online gestellt. Demnach soll die GEZ mehr Daten erheben dürfen als bisher, Datenschützer warnen gar vor einer Art allwissenden "Super-Meldebehörde", die entstehen könnte.
Das Problem: Die Meldeämter, die schon heute Daten an die GEZ weiterleiten, kennen nur die Adresse jedes Gemeldeten. Sie wissen aber nicht, ob er allein oder mit anderen Personen in einem Haushalt wohnt. Es ist unklar, wie viele Haushalte es denn tatsächlich in einem Haus gibt und zudem sind Grenzfälle absehbar: Zählt eine Wohngemeinschaft als ein Haushalt oder als mehrere Haushalte? Was ist mit Untermietern?