Bewegung: So gehen Läufer mit Verletzungen um

Wer beim Joggen seine Beine falsch belastet, riskiert Folgeschäden.

Düsseldorf. Joggen ist eine der beliebtesten Sportarten, um sich fit zu halten. Wenn es in den Beinen zieht und sticht, kann das Laufen aber schnell zur Qual werden. Belastet der Läufer seine Beine falsch oder zu stark, drohen Verletzungen. Ist der Schmerz da, ist Entlastung das wichtigste.

"Das Traktusscheuersyndrom ist auch als Läuferknie bekannt und sicherlich die häufigste Läuferkrankheit", erklärt Prof. Andreas B. Imhoff von der Abteilung für Sportorthopädie der Technischen Uni München.

Dabei handelt es sich um eine Überbelastung der Sehnenansätze zwischen Oberschenkel und Kniescheibe. Der Schmerz macht sich an der Außenseite des Knies bemerkbar. "Das Läuferknie entsteht durch eine falsche Belastung - vor allem bei O-Beinen."

Auch Überpronation, also das Einknicken der Füße nach innen, könne eine Rolle spielen, ergänzt Prof. Holger Schmitt, Präsident der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) in München. Das Läuferknie vergeht aber recht schnell, wenn der Läufer die Auflagefläche seiner Füße zum Beispiel durch eine Einlage verändert, erklärt Imhoff.

Auch hier ist das Knie betroffen. Die Patella ist der Umlegpunkt derjenigen Sehne, die am unteren Pol der Kniescheibe in den Knochen geht. Die Verletzung entsteht, wenn zu viel Stress auf diesen Punkt wirkt. "Das Knie schwillt dann unterhalb der Kniescheibe an und kann sich entzünden", erklärt Imhoff. Vorbeugend sollten Läufer darauf achten, sich ausreichend zu dehnen und die Beinmuskulatur zu lockern.

Betroffen ist in diesem Fall das untere Drittel des Schienbeins. An dieser Stelle laufen die Beugesehnen des Schenkels zusammen, viele Muskeln setzen dort an. "Die Schmerzen machen sich meist zu Beginn des Laufs bemerkbar, durch die bessere Durchblutung verschwinden sie im Laufe des Trainings oft wieder", erklärt Schmitt. Nach dem Training seien sie aber schnell wieder da.

Das Schienbeinkantensyndrom entsteht vor allem durch falsches Bergablaufen. Vorbeugend kann gezieltes Krafttraining helfen, die Muskulatur zu stärken.

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