Sieben Tipps Besser sehen: Den Augen im Alltag etwas Gutes tun

Düsseldorf/Lübeck · Vom richtigen Licht bis zur ausreichenden Versorgung mit Vitaminen: Schon kleine Dinge sind für die Augen eine Wohltat. Sieben Tipps für besseren Durchblick jeden Tag.

Besser sehen: Den Augen im Alltag etwas Gutes tun
Foto: dpa-tmn/Sven Hoppe

Ob nah oder fern, groß oder klein, farbig oder weiß - die Augen sollen tagtäglich alle Dinge wahrnehmen können. Was ihnen nicht immer hundertprozentig gelingt. Kontaktlinsen und Brillen schaffen hier natürlich Abhilfe, doch man kann seinen Augen auch darüber hinaus Gutes tun. Und zwar so:

1. Auf ausreichendes Licht beim Lesen achten

„Du verdirbst Dir die Augen.“ Wer bei Dämmerlicht liest, hat diesen Spruch wahrscheinlich schon zu hören bekommen. Aber wissenschaftliche Beweise, dass das stimmt, fehlen bisher. Dennoch ist es nicht ratsam, bei wenig Licht zu lesen. Die Augen ermüden schneller - und das Lesen wird anstrengend. „Die Folgen davon können Kopfschmerzen und gerötete Augen sein“, sagt Ludger Wollring. Er ist Facharzt für Augenheilkunde und Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands.

2. Sich ausgewogen und gesund ernähren

Ausgewogen, vitaminreich, vielseitig - wer sich so ernährt, tut seinem Körper generell und seinen Augen im Speziellen etwas Gutes. „Besonders wichtig für die Sehfunktion sind die Vitamine C und E sowie Zink“, erläutert Prof. Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

Vitamin C findet sich etwa in Paprika und Petersilie, Vitamin E beispielsweise in Nüssen und Fisch, Zink unter anderem in Hartkäse oder Vollkornbrot auf Sauerteigbasis.

Ebenfalls wichtig für die Augen ist Vitamin A. „Ein Mangel hiervon könnte schlimmstenfalls zur Erblindung führen“, warnt Smollich. Nach seinen Angaben ist die deutsche Bevölkerung aber ausreichend mit Vitamin A versorgt - es steckt unter anderem in Obst und Gemüse. Zum Beispiel sind Möhren wegen ihres Vitamin-A-Gehalts gut für die Augen. Smollich rät: „Damit sie diese Wirkung entfalten, sollten Möhren besser gekocht als roh gegessen werden.“

3. Kritisch sein bei Nahrungsergänzungsmitteln

Nahrungsergänzungsmittel auf Lutein-Basis versprechen eine positive Wirkung auf die Augengesundheit. „Hierfür gibt es jedoch keinerlei wissenschaftliche Belege“, erklärt Sigrid Röchter von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Lutein gehört zu den Carotinoiden und somit zur Gruppe der Pflanzenfarbstoffe.

Wer dennoch mit Nahrungsergänzungsmitteln etwas für seine Augengesundheit tun will, sollte sich über die Risiken im Klaren sein. „In manchen Präparaten steckt zum Beispiel in hoch dosierter Form Zink“, erklärt Röchter. Das kann zum Beispiel die Kupferbilanz im Körper negativ beeinflussen. Vor der Einnahme solcher Präparate sollte man unbedingt einen Augenarzt um Rat fragen.

4. Für frische Luft sorgen

Zugluft aus der Klimaanlage kann die Augen reizen und Rötungen oder sogar Entzündungen hervorrufen. Lieber schaltet man die Klimaanlage aus und lüftet stattdessen regelmäßig. Auch Pausen an der frischen Luft sind ein bisschen Wellness für die Augen.

5. Nicht zu lange auf den Bildschirm starren

Wer den Arbeitstag vor dem Computer verbringt, sollte seinen Augen Auszeiten gönnen. „Mindestens alle 15 Minuten sollte der Blick vom Bildschirm weggerichtet werden“, rät Wollring. Denn Augen benötigen Abwechslung. Also einfach öfter den Blick schweifen lassen und dann bewusst verschiedene Gegenstände in der Nähe und in der Ferne fixieren. So bleibt der Augenmuskel beweglich.

Permanente Arbeit am Bildschirm kann dazu führen, dass das Auge trocken wird. Mögliche Folgen sind etwa eine verschwommene Sicht und Kopfschmerzen. Daher kann es - nach Rücksprache mit dem Augenarzt - ratsam sein, Tropfen in die Augen zu geben.

6. Bei schlechterem Sehen handeln

Manch einer glaubt trotz schlechter werdenden Sehvermögens, dass die alte Brille es noch eine Weile tut. Andere wiederum kaufen sich keine Lesebrille, obwohl ihnen das Lesen immer schwerer fällt. Sie glauben, dass sie die Augen trainieren können. „Das klappt aber nicht“, stellt Wollring klar. Wer schlechter sieht, sollte seine Augen untersuchen und sich eine neue Sehhilfe verordnen lassen.

7. Augenarzt-Besuche einplanen

Eltern sollten die Augen ihre Kinder bereits vor deren dritten Lebensjahr von einem Facharzt untersuchen lassen - dazu rät der Augenärzte-Berufsverband. „Sechs Prozent aller Mädchen und Jungen sind auf einem Auge schwachsichtig“, erklärt Verbandspressesprecher Wollring. Das heißt, dass sie auf dem Auge nicht scharf sehen können. „Je früher diese Schwachsichtigkeit behandelt wird, desto besser sind die Aussichten, dass das Kind zur Einschulung auf beiden Augen zu 100 Prozent sehen kann.“

Erwachsene sollten ihre Augen ab dem 40. Lebensjahr auf einen möglichen Glaukom (Grüner Star) untersuchen lassen, rät der Verband. In welchen Zeitabständen die Untersuchung wiederholt werden muss, hängt etwa vom Befund der ersten Untersuchung ab.

Wollring empfiehlt zudem Menschen ab dem 60. Lebensjahr, eine AMD-Früherkennungsuntersuchung vornehmen zu lassen. AMD steht für altersbedingte Makuladegeneration, bei der die Sehschärfe eines Auges oder beider Augen immer mehr abnimmt.

Kurzsichtige Menschen mit mehr als minus drei Dioptrien Brillenglasstärke sollten einmal im Jahr zum Augenarzt. Hier besteht ein höheres Risiko, dass sich die Netzhaut am Auge ablöst. Eine solche Veränderung kann ein Augenarzt frühzeitig erkennen und vorsorglich behandeln.

(dpa)
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