Home-Office Tipps zur Heimarbeit: So überstehen Arbeitnehmer das Home-Office

Heimarbeit. Das Wort allein klingt wunderbar und gemütlich. Doch aktuell werden unzählige Arbeitnehmer praktisch in das Home-Office geschmissen, ohne sich je ernsthaft darüber Gedanken gemacht zu haben. Arbeit fand im Büro statt, nicht in den eigenen vier Wänden.

 Gerade zu Beginn dürfte das Homeoffice noch eher improvisiert laufen - trotzdem sollte man versuchen, es möglichst zu professionalisieren.

Gerade zu Beginn dürfte das Homeoffice noch eher improvisiert laufen - trotzdem sollte man versuchen, es möglichst zu professionalisieren.

Foto: Unsplash.com/Djurdjica Boskovic

Schon für Singles kann die plötzliche Umstellung echte Herausforderungen mit sich bringen, kommen jedoch noch Kinder, die jetzt auch zu Hause unterrichtet werden müssen, hinzu, scheint das Chaos perfekt. Aber wie schaffen es »Neulinge«, Arbeit, Familie und das Leben unter einen Hut zu bringen, wenn nicht einmal der entspannende Shoppingtrip möglich ist?

Klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben

Kaum eine Arbeit lässt sich nebenbei erledigen. Das merken schon Singles im Home-Office, wenn die Haustiere den Arbeitsplatz einnehmen. Kommt eine echte Familie hinzu, wird es noch schwieriger. Deshalb ist es umso wichtiger, ganz klare Regeln aufzustellen:

  • Arbeitszeit – es wird klar kommuniziert, dass nun gearbeitet und der Arbeitnehmer nicht gestört wird. Je nach Alter der im Haus befindlichen Kinder dürfen die Arbeitsabschnitte jedoch kürzer ausfallen. Oft lässt sich gut das Schulstundenprinzip nutzen. zDie Kinder lernen für 45 Minuten, die Eltern arbeiten während dieser Zeit ungestört. Ist es notwendig, wird im Anschluss für kurze Zeit über die Aufgaben geredet.
  • Trennung – aktuell ist es wohl nur den Kinderlosen möglich, einen üblichen Arbeitsalltag aufrecht zu halten. Sind Kinder im Haus, müssen sie betreut werden, was sich natürlich auf die Arbeitszeiten auswirkt. Dennoch gilt, Arbeit klar vom Privatleben zu trennen. Wer zu den Arbeitnehmern gehört, die später am Abend noch einmal richtig loslegen können, der sollte diese Zeitspanne nochmals nutzen. Alternativ gilt der Stundenplan der Kinder als Arbeitstag.

Rückzugsort – während die Kinder ihren Schulstoff im Kinderzimmer am Schreibtisch erledigen sollten, so sollten auch die Eltern einen festen Arbeitsplatz für sich finden. Das darf der Küchentisch sein. Wichtig ist, dass das Sitzen an diesem einen Ort für alle im Haushalt bedeutet: Mama oder Papa arbeiten.

Generell gilt, dass jeder für sich einen festen Rhythmus finden muss. Die meisten Arbeitnehmer haben aktuell einen insgesamt geringeren Arbeitsumfang, sodass die Zeiten durchaus gestreckt werden können. Eine gute Methode, die bei älteren Kindern funktioniert, ist das Aufteilen des Arbeitspensums in 90-Minuten-Blöcke. Während dieser Zeit wird gearbeitet, es folgt eine klar abgegrenzte Pause mit Freizeitspass, bis es zum nächsten Block geht.

 Ablenkungen können im Homeoffice die Arbeit verhindern. Aus diesem Grund sollten Heimarbeiter versuchen, diese so gut wie möglich abzuschalten.

Ablenkungen können im Homeoffice die Arbeit verhindern. Aus diesem Grund sollten Heimarbeiter versuchen, diese so gut wie möglich abzuschalten.

Foto: Unsplash.com/Roberto Nickson

Hin und wieder Pausen gönnen

Gerade ohne Kinder im Haus kann es leicht geschehen, dass Arbeitnehmer im Home-Office die Zeit vergessen. Es stört niemand, kein Kollege kommt auf ein Pläuschchen vorbei und die Arbeitszeit verfliegt, wie im Flug. Und wenn es doch schon so gut läuft, dann kann doch auch noch ... – Stopp. Pausen sind notwendig:

  • Rhythmus – spätestens alle neunzig Minuten muss eine Pause gemacht werden. Sie sollte mindestens 15 Minuten betragen. Wer nun sagt, dass er diese Pause im Büro nicht macht, der liegt falsch: Im Büro sind Gespräche in der Kaffeeküche, auf dem Gang, mit den Kollegen oder auch das Raucherpäuschen genau diese Auszeiten.
  • Bewegung – besonders sinnvoll ist es, sich in der Pause zu bewegen. Das ist natürlich am Arbeitsplatz und auch aktuell sehr eingeschränkt möglich, doch gibt es Lösungen. In der Pause darf ruhig die nächste Waschmaschine angesetzt werden. Blumen gießen ist ebenso erlaubt wie das schnelle Aufräumen des Wohnzimmers. Die Pause sollte aber keine 15 Minuten überschreiten, sofern nicht gegessen wird. Bei längeren Auszeiten fällt das Zurückkommen nur schwerer.
  • Ablenkung – viele Arbeitnehmer, die über einer kniffligen Aufgabe brüten, öffnen quasi automatisch Solitaire und zocken einige Spiele. Vielfach geschieht es, dass beim Spielen der Knoten platzt, da nun nicht mehr direkt über eine Lösung nachgedacht wird, sondern sich das Hirn eher auf das Spiel konzentriert – und nebenbei Kapazitäten für das eigentliche Problem freischafft. Ein Spielchen im Online-Casino kann diese Aufgabe ebenfalls erfüllen, wobei mit Glück sogar ein Gewinn ansteht. Hier sollten Nutzer vorher jedoch online Testberichte lesen, um einen passenden Casinoanbieter zu finden.

Feste Arbeitszeiten setzen

In dieser Beziehung haben die aktuellen Heimarbeiter oft mehr Freiraum, als übliche Personen im Home-Office. Spätestens wenn Kinder im Haushalt sind, ist der Arbeitnehmer momentan Lehrer, Erzieher, Bespaßer und Arbeitnehmer in einer Person. Das bedeutet jedoch nicht, dass Arbeitszeiten vergessen werden sollten:

  • Abstimmung – ist nur ein Elternteil im Home-Office, das andere in Kurzarbeit oder Erziehungsurlaub, so lässt sich rasch eine Abstimmung finden. Anderenfalls gilt: Wenn das Kind für die Schule lernt, arbeitet der Arbeitnehmer. Schulstoff wird in Pausen besprochen. Selbst junge Kinder lernen recht schnell, dass sie sich nach einer bestimmten Zeit mit den Eltern zusammensetzen können.
  • Pausen – im Home-Office gelten die üblichen Pausenzeiten für den Arbeitstag. Allerdings darf natürlich die Pause angepasst werden. Wer stündlich 5 Minuten Pause macht ist ebenso gut wie der, der die Stunde auf vier Blöcke aufteilt.
  • Feierabend – nun kommt es darauf an. Wie gesagt, können sich einige Menschen abends besonders gut konzentrieren. Es ist durchaus möglich, schwierige Arbeiten in diese Phase zu legen.

Fakt ist: Welche Arbeitszeiten gelten, entscheidet letztendlich der Arbeitgeber. Erwartet dieser dieselbe Einteilung wie zu Bürozeiten, muss sich der Arbeitnehmer daran halten.

Ablenkung ausschalten

Konzentriertes Arbeiten ist aktuell nicht immer allzu leicht. Grundsätzlich sollen natürlich Ablenkungen ausgeschaltet werden, doch haben Kinder keinen Ausschaltknopf und der Rückzug in ein eigenes Zimmer ist nicht jedem möglich. Es gibt allerdings Tipps:

  • Radio – Radio, allgemein Musik, kann helfen, störende Ablenkungen auszublenden. Ist es möglich (da ältere Kinder oder der Partner im Haus sind), können auch Kopfhörer aufgesetzt werden.
  • Haushalt – die Haushaltsführung hat nichts während der Arbeitszeit zu suchen. Eine Waschmaschine ansetzen ist in Ordnung, sie benötigt gute zwei Stunden. Doch zwischendurch Kochen, einen Kuchen backen oder nebenbei mit Kindern spielen, ist während der Arbeitsphase verboten.

Viele Eltern unterschätzen, wie viel ihre auch kleinen Kinder eigentlich verstehen. Wird ihnen verständlich erklärt, dass die Eltern zwar zu Hause sind, aber arbeiten müssen, halten sie sich oft zurück und richten sich perfekt nach den Zeiten.

Fazit – aus der Not die Tugend machen

Üblicherweise nutzen diejenigen Heimarbeit, die bereits recht durchdachte Strukturen haben und sich schnell umstellen müssen. Momentan werden jedoch unzählige Menschen ins kalte Wasser geworfen und müssen zusätzlich noch die Aufgaben von Kindergärten und Schulen übernehmen. Das ist nicht einfach, doch wer sich klar erklärt und Kindern und Partner mitteilt, wann und wie gearbeitet wird, der schafft auch diese Phase.

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