Arbeitgeberwahl Selbstverwirklichung im Job – wie man den richtigen Arbeitgeber findet

Zu häufig drehen sich Ratgebertexte über die Jobsuche darum, wie man sich für den potenziellen Arbeitsplatz attraktiv darstellt. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass man bei Kollegen und Vorgesetzten gut ankommt. Genauso essenziell ist es, dass die Bedingungen und Philosophien am neuen Arbeitsplatz den Arbeitssuchenden selbst zusagen. Wie findet man den passenden Arbeitgeber, bei dem man sich wohlfühlt?

Selbstverwirklichung im Job - finde die richtige Firma
Foto: unsplash.com/magnetme

Jobsuche ist Arbeitgebersuche

Es gibt viele Faktoren, die darüber entscheiden, ob man sich an einem Arbeitsplatz wohlfühlt und dort Erfolg hat. Da der Arbeitgeber maßgeblich an den Arbeitsbedingungen und Erwartungen an die Angestellten beteiligt ist, ist er einer der wichtigsten Einflussfaktoren. Bewerber fühlen sich bei der Arbeitsuche aber oft am kürzeren Hebel.

Sie haben das Gefühl, sie sind diejenigen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes bewerben müssen. Dabei gilt es andersherum genau so, dass sich ein Arbeitsplatz so attraktiv gestalten muss, dass Fachkräfte auch dort arbeiten möchten.

Ist man auf der Suche nach einem Job, bei dem man sich selbst verwirklichen kann, gilt es also, darauf zu achten, wie der Arbeitgeber sich darstellt und was er zu bieten hat.

Vorbereitende Schritte: Was ist wichtig?

Die wichtigste Hilfe bei der Entscheidungsfindung ist zu wissen, was man überhaupt möchte. In der Regel findet man selten einen Arbeitgeber, der jeden einzelnen Wunsch erfüllt. Dennoch ist die Auflistung der eigenen Wünsche wichtig, damit man potenzielle Kandidaten damit abgleichen kann, um zu sehen, wer am Ende gewinnt.

Dabei kann man in viele verschiedene Richtungen denken. Worauf gilt es zu achten, wenn man nach einem passenden Arbeitgeber sucht?

Was macht einen Arbeitgeber aus?

Es gibt verschiedene Faktoren, die darüber entscheiden, wie gut ein Arbeitgeber zum Jobsuchenden passt. Dazu gehören:

Standort – kurze Anfahrtswege vs. lokale Bedingungen

Selbst Basisentscheidungen wie der Standort der neuen Arbeit, haben mehr Einfluss auf das Arbeitserlebnis, als man im ersten Moment vielleicht denkt, und sind deshalb wichtige Entscheidungsfaktoren.

Wer sich nur für einen Standort entscheidet, weil der Anfahrtsweg praktisch ist, denkt womöglich nicht weit genug.

  • Jobangebote in Tirol unterscheiden sich etwa von Jobangeboten in einem deutschen Bundesland. Das liegt an kulturellen Unterschieden in Österreich und Deutschland.
  • Auch gesetzliche Unterschiede können zu verschiedenen Bedingungen führen. Wer einen Job in Amerika sucht, hat weniger Rechte und Sicherheit, steht aber zeitgleich unter der Erwartung viel leisten zu müssen. Die sozialen Bedingungen in Schweden führen stattdessen zu einer positiveren Work-Life-Balance.
  • Je weiter die Standorte verschiedener Jobangebote voneinander entfernt sind, desto unterschiedlicher kann man sich die dortige Firmenkultur und gesellschaftliche Erwartungen vorstellen.

Ein Standort, dessen Gesetze und Kultur mehr zusagen, kann es eventuell wert sein, für einen Job umzuziehen.

Unternehmensphilosophie & Werte

Welche Kultur und Erwartungen Bewerber an einem bestimmten Standort erwarten, kann man leicht erkennen, wenn man sich mehrere dort ansässige Firmen anschaut. Auf deren Webseiten finden man in der Regel beschreibende Texte zu dem Unternehmen, dessen Geschichte und der Philosophie. Dort kann man erkennen, wie sich die Firma darstellt und welche Werte ihnen wichtig sind.

Natürlich sind die Arbeitsbedingungen wie Bezahlung und Arbeitszeiten im Endeffekt entscheidend darüber, welche Jobs sich anbieten. Hat man mehrere Optionen, deren Arbeitsbedingungen den individuellen Mindestvoraussetzungen entsprechen, hilft es, nach den Werten des Unternehmens zu suchen. So stellt man sicher, dass man für eine Firma arbeitet, die man gerne vertritt.

Die Philosophie eines Unternehmens kann auch Auswirkungen darauf haben, wie sich die Arbeitsbedingungen gestalten. Schreibt sich der Arbeitgeber eine soziale Ader auf die Fahne, sollte man dort eher erwarten dürfen, bei Notfällen in der Familie oder gesundheitlichen Einschränkungen fair behandelt zu werden.

Gesetzliche Mindeststandards oder Zusatzleistungen?

Der Job muss den eigenen Mindestanforderungen bezüglich der Arbeitsbedingungen und vertraglicher Absprachen erfüllen. Dazu zählen Kriterien wie die Bezahlung, Arbeitszeiten und freie Tage.

Das heißt aber nicht, dass man bei diesen Arbeitgebern nicht auch einen erfüllenden Job finden kann. In diesem Fall muss man selbst wissen, welche Ansprüche man an Arbeitsbedingungen und eventuelle Boni hat. Essenziell ist auch zu verstehen, worauf man zu verzichten bereit ist, wenn andere Faktoren wie die Unternehmenspolitik, Arbeitsumfang und Abläufe stimmen.

Kein Arbeitgeber passt – was nun?

Es gibt nicht wenige Menschen, die Probleme haben, einen Arbeitgeber und ein Arbeitsmodell zu finden, dass zu ihren Vorstellungen und Eigenschaften passt. Das bedeutet aber nicht, dass man erwerbslos bleiben muss oder sich dazu zwingen sollte, unter schlechten Bedingungen zu arbeiten.

Wer an der Suche nach einem Arbeitgeber verzweifelt, sollte darüber nachdenken, ob es möglich ist, mit einer Existenzgründung zum eigenen Chef zu werden.

Fazit

Bei der Jobsuche geht es nicht nur darum, dass man selbst dem potenziellen Arbeitgeber gefallen muss. Andersherum muss dieser auch genau die Qualifikationen und Eigenschaften mitbringen, die zu den eigenen Vorstellungen passen. Sie können durch verschiedene Faktoren – wie den Standort, die dortige Kultur und Gesetze – beeinflusst sein.

Bevor man den passenden Arbeitgeber finden kann, muss man sich darüber bewusst werden, was wichtig ist. Werden die eigenen Wünsche definiert, ist es leichter, nicht geeignete Arbeitgeber auszuschließen und die beste Wahl zu finden. Wer vor Ort keine passenden Arbeitgeber findet, kann dann vielleicht von einem Ortswechsel profitieren oder darüber nachdenken, selbst Chef zu werden.

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