Phrasendreschen ist beim Bewerben tabu

Stuttgart (dpa/tmn) - Bewerber dürfen im Vorstellungsgespräch keine hohlen Phrasen dreschen. Von Aussagen wie „Ich bin flexibel und teamfähig“, wenn jemand nach seinen Stärken gefragt wird, rät Peter Krötenheerdt vom Berufsverband für Trainer, Berater und Coaches (BDVT) ab.

„Das sind leere Worthülsen - so etwas muss man konkret belegen“, erklärte der Coach auf der Bildungsmesse Didacta (23. bis 26. Februar) in Stuttgart. Wollen Bewerber zeigen, dass sie verantwortungsbewusst und zuverlässig sind, müssten sie dafür ein Beispiel geben, sagte Krötenheerdt. Dafür bietet es sich etwa an, wenn sie für das morgendliche Aufschließen im Betrieb oder für die Wartung der Produktionsmaschinen verantwortlich waren.

„Durch das Beispiel fängt es an zu leben - dann hat der Personaler ein Bild vor Augen“, erläuterte Krötenheerdt. Auch komme man durch solche lebendigen Erzählungen besser mit dem Personaler ins Gespräch. Denn auf ein konkretes Beispiel könne er leichter eingehen. „Das schafft aber nur eine Story, niemals die Worthülse.“

Auch Sätze wie „Selbstverständlich bin ich stets pünktlich“ seien tabu, warnte der Coach. „Wenn etwas selbstverständlich ist, brauche ich es gar nicht erst zu erwähnen.“

Mit leeren Phrasen könnten Bewerber sich im Vorstellungsgespräch sogar in furchtbar peinliche Situationen bringen, führte Krötenheerdt aus. So wird von Bewerbern zwar erwartet, dass sie Interesse am Unternehmen bekunden und sich über den Betrieb informiert haben. Es komme beim Personaler aber gar nicht gut an, wenn sich solche Äußerungen als heiße Luft entpuppen. „Es geht also nicht, dass ich sage 'Ich habe mir Ihre Webseite angesehen, diese Stelle interessiert mich sehr', und dann fragt der 'Ach ja, was interessiert Sie denn daran?', und ich weiß nichts zu sagen.“

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