Paketbranche am Pranger - Was können Kunden tun?

Berlin (dpa/tmn) - Die Paketbranche steht am Pranger - Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hatte verdeckt erschreckende Arbeitsbedingungen beim Paketdienst GLS aufgedeckt. Manchen Verbraucher plagt jetzt das schlechte Gewissen beim Päckchenversand.

Doch, was tun?

Am Mittwoch (30. Mai) hatte der Journalist Günter Wallraff seine Recherchen als Undercover-Journalist bei dem Pakethersteller GLS veröffentlicht. Er prangerte „Menschenschinderei mit System“ und „eine Form von moderner Sklaverei“ in dem Unternehmen an.

Für Kunden ist es aber kaum erkennbar, welche Arbeitsbedingungen Paketdienste bieten. „Es gibt etwa kein Gütesiegel für Paketzusteller, auf das der Verbraucher achten könnte“, sagt Catrin Krüger von der Verbraucher Initiative in Berlin. „Eine flächendeckende Untersuchung zu den Arbeitsbedingungen von Paketzustellern fehlt“, bestätigt Rolf Buschmann von der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen.

Als Konsument ist es daher schwer, Anbieter mit schlechten Arbeitsbedingungen zu meiden. Kunden könnten nur überlegen, ob alle bestellten Pakete wirklich notwendig sind, sagt Krüger.

Wallraff hatte unter anderem Niedriglöhne und überlange Einsatzzeiten beim Paketzusteller GLS beklagt. Das Unternehmen hat die Vorwürfe am Donnerstag zurückgewiesen. Es handele sich um eine „einseitige und verkürzte Berichterstattung“, erklärte das Unternehmen.

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