Forscherin rät : Lehramtsstudierende früh im Klassenzimmer einsetzen
Stuttgart Schon im zweiten Semester des Lehramtsstudiums im Klassenzimmer stehen? Aus Sicht einer Bildungsforscherin hat die Idee im Kampf gegen den Lehrermangel viel Potenzial.
Lehramtsstudierende sollten aus Sicht einer Forscherin schon früh im Studium im Klassenzimmer stehen - und dabei auch Geld verdienen. Um den Lehrermangel zu entzerren schwebe ihr ein duales Lehramtsstudium vor, sagte Anne Sliwka von der Universität Heidelberg, die auch im wissenschaftlichen Beirat des Kultusministeriums sitzt.
Die dual Studierenden könne man nach einem halben Jahr als Förderkräfte einsetzen. „Im Laufe der Jahre würden sie in den Teamunterricht reinrutschen und irgendwann allein vor einer Klasse stehen.“
Duale Studiengänge zögen leistungsstarke Bewerber aus der unteren Mittelschicht an, weil sie so Geld verdienen und sich ihr Studium finanzieren könnten, sagte Sliwka weiter. Außerdem bekämen sie schneller Praxiserfahrung als im normalen Studium und merkten nicht erst nach fünf oder sechs Jahren im Referendariat, ob der Beruf richtig für sie ist. Ihrer Ansicht nach könnten Modellversuche für so ein System schon zum nächsten Schuljahr starten, so Sliwka.