Ratgeber In die Pedale treten – neue Mobilität wird sogar von Arbeitgebern gefördert

Wo früher noch der Dienstwagen als besonderer Anreiz für Arbeitnehmer galt, sind es heute zunehmend die zweirädrigen Alternativen, die bei Arbeitnehmern punkten. In Deutschland erlebt das Fahrrad eine wahre Renaissance und das seit über fünf Jahren. Vor allem für Arbeitnehmer wird das Fahrrad immer interessanter, denn sie erhalten es kostenfrei zur Verfügung gestellt und können es sogar nach Ablauf eines bestimmten Zeitraumes (ähnlich dem Dienstwagen) tauschen. Das Fortbewegungsmittel dient zudem als sportlicher Anreiz, etwas für die eigene Gesundheit zu tun, und hilft dabei, sich durch die Blechlawine in den Großstädten viel schneller zu bewegen und auf dem Weg zur Arbeit frische Luft zu schnappen.

 Vorbei am Stau: Fahrradfahren wird vor allem in Großstädten immer beliebter.

Vorbei am Stau: Fahrradfahren wird vor allem in Großstädten immer beliebter.

Foto: Pixabay.com/Candid_Shots (CC0 Creative Commons)

Das Dienstfahrrad – so funktioniert das neue Modell

Viele Unternehmen bieten ihren Arbeitnehmern besondere Anreize, beispielsweise durch die Nutzung von einem Dienstwagen. Das Resultat: Gerade in Großstädten und den Ballungsräumen müssen Arbeitnehmer häufig mehrere Stunden im Stau stehen, um zur Arbeit oder wieder nach Hause zu kommen. Das Fahrrad ist eine clevere Möglichkeit, um im urbanen Raum schnell und wendig voranzukommen. Wer die neuen E-Fahrräder nutzt, kommt noch schneller voran und das sogar ohne Schweißperlen.

Immer mehr Städte bauen ihre Infrastruktur für Fahrräder weiter aus. In Nordstadt gibt es beispielsweise 50 neue Fahrradbügel, um die Räder optimal und sicher abstellen zu können. Auch immer mehr Unternehmen schaffen direkt vor der eigenen Haustür Platz und bieten überdachte Fahrradstellplätze oder sogar Fahrrad-Tiefgaragen-Systeme, um der wachsenden Zweiräderanzahl smart Herr zu werden.

Leasing statt selbst kaufen – das Business-Fahrrad im Trend

Das Business-Fahrrad ist zu einer interessanten Alternative zum Dienstwagen geworden. Viele Arbeitgeber stellen es zu einem kostengünstigen Obolus zur Verfügung, sodass die meist hohen Anschaffungskosten für ein trendiges Fahrrad entfallen. Stattdessen können die Arbeitnehmer beispielsweise individuell das eigene E-Bike konfigurieren und durch die Gehaltsabrechnung leasen. Abhängig von der Ausstattung kostet ein Fahrrad heute schnell 1.000 € und mehr. Clevere Arbeitnehmer bezahlen das nicht aus eigener Tasche, sondern nutzen das Angebot vieler Arbeitnehmer, dass Business-Fahrrad ähnlich einem Dienstwagen durch ein Leasing zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Die Abrechnung erfolgt ganz leicht über die eigentliche Lohn-/Gehaltskalkulation und wird monatlich automatisch abgezogen. Wer möchte, kann das Leasing-Fahrrad nach einer bestimmten Laufzeit eintauschen oder es (abhängig vom Vertrag und Angebot des Arbeitgebers) sogar nach Ablauf der Leasingzeit selbst erwerben.

Mit dem Fahrrad in eine grüne Zukunft: die Vorzüge der E-Bikes

Die Bundesregierung hat einen ehrgeizigen Klimaschutzplan 2050, um den CO2-Ausstoß deutlich zu verringern. Dafür wird einiges getan. Die Forderung umweltfreundlicher Antriebsalternativen gehört dazu. Unterstützung erhalten nicht nur Käufer von E-Autos, sondern auch von E-Fahrrädern. Im Fokus stehen insbesondere die Lastenräder, die mit einer speziellen Forderung bedacht werden.

Wer beispielsweise das Fahrrad nicht nur zum Fahren, sondern zum Transport von Waren nutzen möchte, hat mit einem E-Lastenrad besonders gute Karten, von der Forderung profitieren zu können. Doch auch, wer kein Lastenrad, sondern das klassische E-Fahrrad nutzt, kann von den günstigen Konditionen profitieren und etwas für sein grünes Gewissen tun. Wird das E-Fahrrad beispielsweise mit Ökostrom aufgeladen, bedeutet dies Effizienz auf ganzer Linie.

 Dienstfahrräder sind eine beliebter werdende Alternative zum Dienstwagen – vor allem bei jüngeren Arbeitnehmern.

Dienstfahrräder sind eine beliebter werdende Alternative zum Dienstwagen – vor allem bei jüngeren Arbeitnehmern.

Foto: Pixabay.com/StockSnap (CC0 Creative Commons)

Fördermöglichkeiten für E-Fahrräder: So viel Zuschuss gibt es wirklich

Das E-Fahrrad wird steuerlich mittlerweile genauso behandelt wie ein Dienstwagen. Für Arbeitnehmer bedeutet das: clevere monatliche Abrechnung und Nutzung des Fahrrades auch für private Fahrten. Der hohe Anschaffungspreis muss nicht selbst getragen werden, sondern wird über die Leasingrate abgegolten. Besonders günstig wird es, wenn verschiedene Fördermöglichkeiten beansprucht werden, die sich nicht nur auf Bundes-, sondern auch Länderebene deutlich unterscheiden können.

Die Bundesregierung selbst hat verschiedene Förderprogramme aufgelegt, die aber vor allem den Lastenfahrrädern zugutekommen. Einige Länder gehen einen Schritt weiter und unterstützen die Anschaffung von E-Fahrrädern zusätzlich. In Nordrhein-Westfalen gibt es beispielsweise einen Förderzuschuss von 30 %, wenn Gewerbetreibende oder Privatpersonen sich ein E-Lastenfahrrad zulegen. Maximal sind als Unterstützung 1.000 € oder 2.100 € möglich. In Baden-Württemberg gibt es ähnliche Zuschüsse.

Die Stadt München bezuschusst 25 % der Anschaffungskosten, wenn sich Privatpersonen, Vereine oder freiberufliche Nutzer ein Pedelec zulegen. Maximal sind hier 500 € oder 1.000 € als Extrazuschuss möglich. Die Stadt Tübingen unterstützt die E-Fahrradnutzer zusätzlich mit einer Prämie, wenn sie die Ökostromtarife der Stadtwerke Tübingen zum Laden nutzen.

Die monatliche Leasingrate für E-Fahrrad günstig halten: So geht´s

Die monatliche Leasingrate eines E-Fahrrades kann trotz Zuschüssen deutlich erhöht sein. Wer ein rund um gut ausgestattetes E-Fahrrad möchte, landet rasch bei einem Preis von 1.000 € und mehr. Damit das E-Fahrrad kein allzu großes Loch in die monatliche Lohn-/Gehaltsabrechnung reist, gilt es bereits, beim Fahrradkauf einiges zu beachten. Immer wieder bieten Fahrradhändler beispielsweise attraktive Angebote von Auslaufmodellen oder wenn nur noch wenige E-Fahrräder vorhanden sind.

Wer diese Angebote gezielt sucht, kann häufig 20 % und mehr beim Kaufpreis sparen. Ein Vergleich im Internet hilft, günstige Angebote (auch überregional) zu finden. Aber Vorsicht, denn viele Arbeitgeber kooperieren nur mit bestimmten Fahrradhändlern, sodass die Auswahl womöglich etwas geringer ist. Zu langes Warten und fortwährender Preisvergleich können allerdings auch Nachteile haben. Einige Förderprogramme laufen nämlich nur befristet und ist der Fördertopf erst einmal leer, bestehen kaum Chancen auf erneute Fördermöglichkeiten. Deshalb ist es sinnvoll, sich rasch zu entscheiden und gemeinsam mit dem Arbeitgeber die günstigen Chancen der E-Mobilität auf zwei Rädern zu attraktiven Konditionen zu ergreifen.

Was kostet das Dienstfahrrad wirklich?

Die Konditionen für ein Dienstfahrrad sind abhängig vom gewählten Leasing-Anbieter und dem Kaufpreis. Arbeitnehmer zahlen beispielsweise bei einem Listenpreis von 1.500 € monatlich ca. 45 € bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Am Ende der Laufzeit besteht sogar häufig die Möglichkeit, das Fahrrad zu erwerben. Im Vergleich zum Anschaffungspreis von 1.500 € wären es nach 36 Monaten Laufzeit beispielsweise 290 € als Restbetrag. Der Vorteil bei den Leasingangeboten besteht darin, dass auch Fahrradzubehör häufig in dieses Vertragsmodell integriert werden kann. Hinzu kommt der besondere Schutz, denn das Leasing funktioniert mit Vollkaskoversicherung, um das Fahrrad gegen Vandalismus oder Diebstahl während der Vertragslaufzeit abzusichern.

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