Vielzahl an Kriterien : Auch ohne Einserschnitt zum Stipendium
Berlin (dpa/tmn) - In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge etwa 2500 Stipendiengeber. Dahinter stecken Stiftungen, Parteien, Kirchen, Begabtenförderungswerke oder Unternehmen.
Manche fördern Studierende über mehrere Semester, andere vergeben Stipendien gezielt für Abschlussarbeiten, Hilfsmittel oder etwa Auslandsaufenthalte.
Für ein Stipendium müssen sich Interessierte nicht direkt zum Studienbeginn bewerben. Dennoch rät Alina Fuchs von der Zentralen Studienberatung der Fachhochschule Münster, sich möglichst früh zu informieren und zu kümmern. Eine Gelegenheit dazu haben Studierende etwa am Stipendientag, den viele Hochschulen regelmäßig anbieten. Dort stellen sich Stipendiengeber vor und nehmen sich Zeit für Fragen. „Wer sich früh im Studium bewirbt, kann über einen längeren Zeitraum gefördert werden“, sagt Fuchs. Oft liegt der Einsendeschluss auch drei bis sechs Monate vor dem Beginn der Förderung.
Im Internet finden Interessierte zahlreiche Stipendien - eine Übersicht bietet etwa die Seite „stipendienlotse.de“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Dort kann man Angebote nach verschiedenen Kategorien und Kriterien filtern und so passende Stipendien finden. Auch wer keinen Einserschnitt vorweisen kann, hat Chancen. „Stipendien gibt es für jedermann“, sagt Mira Maier, Gründerin und Geschäftsführerin der Plattform myStipendium.de. Die Vergabe muss nicht von Noten oder Bedürftigkeit abhängen. Wichtig können auch das Fach, der Beruf der Eltern oder der Geburtsort sein.
Gerade bei politisch, konfessionell, wirtschaftlich oder gewerkschaftlich orientierten Stiftungen sollten sich Studierende fragen: „Welche Werte vertritt die Stiftung? Passt das zu mir?“ Wenn ja, diese Punkte am besten im Motivationsschreiben erwähnen. Beim Anschreiben gebe es kein Richtig oder Falsch. Fuchs empfiehlt aber Bewerbern sich authentisch zu präsentieren.
Die Bewerbung muss nicht unbedingt aufwendig sein: „Je kleiner die Stiftung, desto weniger Aufwand bei der Bewerbung“, sagt Maier. Bei großen Stiftungen gibt es meist die Möglichkeit, sich online zu bewerben. Zeit investieren sollten Studierende aber in die Recherche und das Formulieren des Motivationsschreibens, das oft gefördert wird. Nach der schriftlichen Bewerbung vergeben manche Anbieter direkt das Stipendium, bei anderen folgen dann erst Auswahlgespräche.