Arbeitsabläufe lernen: „Schubladen-Denken“ hilft

Stuttgart (dpa/tmn) - Um sich feste Arbeitsabläufe einzuprägen, hilft eine einfache Gedächtnisübung: das „Schubladen-Denken“. Dabei stellen sich Berufstätige vor, dass ihr Körper aus lauter Schubladen besteht.

In die Schubladen legen sie in Gedanken Dinge hinein, die sie sich einprägen wollen, erklärte Petra Jahr vom Bundesverband Gedächtnistraining im Gespräch mit dem dpa-Themendienst. „Durch dieses bildliche Verknüpfen lassen sich die Inhalte später leichter wieder abrufen.“ Dazu müssten Berufstätige die Schubladen in ihrer Vorstellung nur wieder aufziehen, sagte Jahr auf der Bildungsmesse Didacta (23. bis 26. Februar) in Stuttgart.

Ein Azubi könne so etwa lernen, welche Schritte er beim Bedienen einer Maschine zu beachten hat. „Dann vergisst es zum Beispiel nicht, wenn er Handschuhe anziehen muss“, erläuterte Jahr. Und ein Bankberater vermeide so, dass er es versäumt, sich vom Kunden eine Unterschrift geben zu lassen oder ihm ein Beratungsprotokoll auszuhändigen. Um bei solchen Arbeitsabläufen keinen wichtigen Schritt auszulassen, gehen Berufstätige die imaginären Schubladen an ihrem Körper am besten in einer Reihe ab - etwa von unten nach oben.

Ein Beispiel: Ein Bankmitarbeiter muss ein Beratungsgespräch zum Thema Geldanlage vorbereiten. Als Erstes soll er dabei nach der Altersvorsorge des Kunden fragen. In die Schublade in Höhe seiner Füße legt er in seiner Vorstellung daher etwas, das ihn an das Thema Altersvorsorge erinnert. Das kann wiederum ein Bild sein: „Ich stelle mir dann zum Beispiel ein älteres Ehepaar vor, das ganz weiß vor Sorge im Gesicht ist“, erklärte Jahr.

Bei den Bildern, die als assoziative Gedächtnisstützen dienen, sollten Berufstätige ihrer Fantasie ruhig freien Lauf lassen, riet Jahr. „Je merkwürdiger das Bild, desto besser merkt man es sich.“ Und damit präge auch das besser ein, woran das Bild erinnern soll - also etwa die Frage nach der Altersvorsorge.

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