Anschlusskredit: Darauf sollten Häuslebauer achten

Mit einem Forwarddarlehen kann man sich das derzeit niedrige Zinsniveau für später sichern.

Düsseldorf. Immobilienbesitzer, deren Erstfinanzierung in wenigen Jahren ausläuft, können beim Anschlusskredit viel Geld sparen. "Mit einem sogenannten Forwarddarlehen sichert man sich das derzeit extrem niedrige Zinsniveau für später", erläutert Kai Oppel, Sprecher des Kreditvermittlers Hypothekendiscount.

Wie groß der Spareffekt ausfallen kann, zeigt der Vergleich: Kosteten zehnjährige Hypothekendarlehen im Jahr 2002 etwa 5,5 Prozent Nominalzins, so ist der gleiche Kredit heute bereits ab 3,5 Prozent zu haben. Ein 200.000-Euro-Darlehen mit einem Prozent Anfangstilgung ist damit rund 333 Euro monatlich billiger als damals.

Wie lange das Zinsniveau auf diesem Niveau verharrt, ist ungewiss. "Hohe Staatsschulden und verbesserte Konjunkturdaten erzeugen Inflationsdruck und drängen die Notenbanken zur Zinswende", so Oppel. Läuft die Erstfinanzierung bald aus, sollte man die Minizinsen besser bald festschreiben. Bei der Wahl des Forwarddarlehens ist Folgendes zu beachten:

Die Sicherung heutiger Konditionen kostet in der Regel einen kleinen Zinsaufschlag. Für jeden Monat, der bis zur Auszahlung des Anschlussdarlehens vergeht, berechnen Banken zwischen 0,01 bis 0,04 Prozentpunkte Extrazins. Demnach verteuert sich ein in drei Jahren startender Folgekredit bei einem Zinsaufschlag von 0,03 Prozent um insgesamt 1,08 Prozent.

Ein wichtiges Kriterium bei der Anschlussfinanzierung ist die maximale Aufschubzeit. Die meisten Banken gewähren 36 oder 48 Monate, dann muss der Folgekredit starten. Tobias Lücke, Leiter Baufinanzierung bei der Comdirect Bank, verweist auf Ausnahmen: "Einige Institute räumen bis zu fünf Jahre Vorlaufzeit ein." Eigentümer können also früh aktiv werden. 60 Monate Karenzzeit gewähren aktuell zum Beispiel die Münchener Hypothekenbank, Cosmos Direkt und die Volksbank Münster.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort