Kreis Viersen. Probebohrungen für neue Stromtrasse

Kreis Viersen. · In Kempen, Willich und Tönisvorst sind Bohrfahrzeuge der Firma Amprion unterwegs.

 Für die Bohrungen wird ein Raupenfahrzeug mit einer Spurweite von 1,10 Meter (Foto) oder ein handbetriebener Stemmhammer verwendet.

Für die Bohrungen wird ein Raupenfahrzeug mit einer Spurweite von 1,10 Meter (Foto) oder ein handbetriebener Stemmhammer verwendet.

Foto: Amprion

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion startet in dieser Woche in Nordrhein-Westfalen Probebohrungen für die Gleichstromverbindung A-Nord. Die Leitung soll künftig die größtenteils auf See erzeugte Windenergie von Emden nach NRW bringen. Ziel der Bohrungen ist es, die Bodenbeschaffenheit im Planungsraum frühzeitig zu kennen, teilt das Unternehmen mit.

23 Bohrpunkte steuert Amprion zunächst in Nordrhein-Westfalen an, fünf davon im Kreis Viersen: nordöstlich von St. Hubert (Richtung B 9), in der Nähe der Autobahnabfahrt Kerken an der A 40, an der K 11 zwischen Kempen und St. Tönis, an der L 475 zwischen St. Tönis und Vorst sowie an der L 384 zwischen Tönisvorst und Willich in der Nähe des Golfplatzes.

Zuvor hatte Amprion bereits 38 Punkte in Niedersachsen untersucht. Die Stellen würden gezielt ausgewählt, um die verschiedenen Bodenarten auf den rund 300 Kilometern Gesamtlänge früh zu kennen. „Obwohl der Trassenkorridor noch nicht feststeht, müssen wir jetzt schon so viele Informationen wie möglich sammeln, um unsere Planung voranzubringen. Der Boden, in dem wir später unsere Kabel verlegen, spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle“, sagt Amprion-Mitarbeiter Elmar Aufderbeck, beim Projekt A-Nord zuständig für den Erdkabelbau.

Baugrunduntersuchungen dauern bis Ende nächster Woche

Seit Dienstag sind zwischen Gronau und Meerbusch kleine Bohrfahrzeuge unterwegs. Die Sondierungen werden eine Tiefe von fünf bis sieben Meter erreichen. „Wir haben darauf geachtet, dass wir die Bohrungen möglichst am Rand der betroffenen Flächen vornehmen. Dann können die Kleinraupenfahrzeuge die geplanten Sondierungspunkte über Straßen und Wege besser erreichen. Im Einzelfall wird es dazu aber auch noch eine Abstimmung mit den Eigentümern und Pächtern geben“, sagt Elmar Aufderbeck. Bis ungefähr Ende kommender Woche werden die Baugrunduntersuchungen laufen. Die Flächeneigentümer seien vor Wochen über die Maßnahme informiert worden.

Derzeit befindet sich A-Nord in der Bundesfachplanung. An deren Ende genehmigt die Bundesnetzagentur einen 1000 Meter breiten Korridor. Diese Entscheidung soll Ende 2020 fallen. In dem Korridor verläuft dann die 24 Meter breite Erdkabeltrasse. Mit dem Baubeginn rechnet Amprion im Jahr 2023. Red

> Ein weiteres Amprion-Projekt ist eine 42 Kilometer lange Freileitung von Wesel bis Meerbusch-Osterath. Mehr dazu auf S. 24

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