Kinderbetten : Wie Kinder am besten schlafen

Während sich Erwachsene vor allem für ihre Matratze interessieren, steht für Kleinkinder die Bettkonstruktion im Fokus. Bei mitwachsenden Matratzen stellt sich die Frage: Ist das gut?

Beim eigenen Bett achtet man schon sehr auf sich. Aber wenn es um Gestelle und Matratzen

für ihre Kinder geht, sind Eltern noch bedachter. Doch was macht ein gutes Kinderbett aus - und ist das so anders als das eines Erwachsenen? Während sich Erwachsene vor allem für ihre Matratze interessieren, steht für Kleinkinder die Bettkonstruktion im Fokus.

Größe: Müssen die Bettmaße zwingend zum Kind passen?

Der Markt bietet für jedes Kindesalter den passenden Schlafplatz. Doch reicht nicht auch direkt ein größeres Bett? Ja", sagt Andreas Kalbitz von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder". „Wenn die Schlafgewohnheiten des Kindes es zulassen, kann man schon früher auf ein großes Bett wechseln." Statt der Wiege oder des Beistellbetts kann direkt ein Gitterbettchen in den Maßen 60 mal 120 oder 70 mal 140 Zentimeter benutzt werden.

Das Jugend- oder Erwachsenenbett folge meistens mit Schulbeginn, etwa ab 110 beziehungsweise 120 Zentimeter Körpergröße, so Kalbitz. Da Kinder auch in diesem Alter noch aus dem Bett rollen können, sollte man an der Ausstiegsseite ein Brett anbringen, rät Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie.

Sicherheit: Was zeichnet ein geeignetes Bett aus?

„Das Bett sollte der Norm DIN EN 716 und damit dem Produktsicherheitsgesetz entsprechen", sagt Geismann. „Zudem darf das Bett keine überstehenden Teile oder Ritzen haben, an denen sich Bänder oder Kordeln verfangen können. Ecken und Kanten sollten abgerundet sein."

Sichere Seitengitter sind mindestens 60 Zentimeter hoch, damit kleine Kinder nicht darübersteigen. Gitterstäbe müssen einen Abstand von mindestens 4,5 und höchstens 6,5 Zentimeter voneinander haben, so klemmen Kinder sich nicht ein.

Härtegrad: Weich oder hart?

Da Babys und Kleinkinder viel mehr liegen als Erwachsene und ihre Wirbelsäule sich noch entwickelt, empfehlen Experten mittelharte Matratzen. Zum einen für den Rücken, zum anderen damit der Kopf nicht zu sehr in die Matratze einsinkt. Letzteres ist unter anderem in der Norm DIN EN 16890 geregelt, die das Produkt kennzeichnen sollte.

„Um einen ersten Eindruck zu bekommen, wie das Kind auf der Matratze liegt, kann man es zum Probeliegen mit ins Geschäft nehmen", rät Nico Langenbeck von der Stiftung Warentest. Sinken Kopf und Körper zu sehr ein, ist die Matratze zu weich.

Eine für alle: Reicht nicht auch die Elternmatratze?

Manche Kinder wollen in der Nacht ins Elternbett wechseln, manche lassen sich erst gar nicht ins eigene Bettchen legen. „Mit Kind in einem Bett zu schlafen, ist immer ein Kompromiss", sagt Kalbitz. Allein schon, weil ein erwachsener und dadurch schwererer Mensch einen anderen Härtegrad der Matratze benötigt als ein Kleinkind.

Kinderärzte raten dazu, das Baby im eigenen Bett im Elternschlafzimmer schlafen zu lassen, um das Risiko des plötzlichen Kindstods zu reduzieren.

Neue Lösungen: Was taugen mitwachsende Betten und Matratzen?

„Mitwachsende Betten haben den Reiz, dass man nur eines häufen muss. Es kann aber sein, dass man hier Matratzen in Sonderformaten benötigt", erklärt Kalbitz. Ein weiteres Problem: Die Fuge. Sie entsteht, wenn eine mitwachsende Matratze um ein 20- oder 30-Zentimeter-Stüch verlängert wird. Kalbitz rät hier dann zu einer zusätzlichen Auflage.

Evelyn Steinbach