ANZEIGE Nachhaltig Bauen mit Fichte & Co. Von wegen Holzweg

Ein Wohntraum ganz in braun: Warum Holzhäuser immer beliebter werden – und was zu beachten ist.

 Holz innen und außen verarbeitet, schafft in vielen Räumen eine behagliche Atmosphäre.

Holz innen und außen verarbeitet, schafft in vielen Räumen eine behagliche Atmosphäre.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Kein Zweifel, das Holzhaus liegt voll im Trend. 2022 wurden im deutschen Durchschnitt 21,3 Prozent aller neuen Wohnbauten in Deutschland mit überwiegend verwendetem Baustoff Holz genehmigt – ein Wert, der seit Jahren kontinuierlich steigt, wie der Bund Deutscher Zimmermeister mitteilt. Auch bei anderen Immobilien wie Schulen, Behörden, Bürogebäuden, Lagerhallen wachse das Interesse von Architekten und Bauherren. Die Holzbauquote liege hier bundesweit ebenfalls bereits bei 21,7 Prozent.

Traditionell liegen die waldreichen südlichen Bundesländer Baden-Württemberg (34,3 Prozent), Hessen (27,1 Prozent), Bayern (26,1 Prozent) im Wohnungsneubau mit Holz vorne. NRW hat mit 13,8 Prozent noch viel Aufholpotenzial.

Träger, Wände und Decken komplett aus Holzelementen

Aber wann ist eigentlich ein Haus ein Holzhaus? Die Definition ist klar, so die Berliner Fördergesellschaft Holzbau und Ausbau: Sobald ein Gebäude einen tragenden Rahmen aus Holz besitzt und überwiegend aus Holz besteht, egal, wie die Konstruktion dann im Einzelfall beschaffen ist. Beim Massivholzbau etwa werden Träger, Wände und Decken komplett aus Holzelementen zusammengefügt. Oder man bevorzugt beispielsweise den Holzrahmenbau, der ein Grundgerüst aus Vollholz vorsieht, ergänzt durch dämmstoffgefüllte Wände – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Das Schöne dabei, so die Fördergesellschaft: Ein Holzhaus sei oft nach kurzer Zeit komplett bezugsbereit, denn die präzise vorgefertigten Teile würden bereits ab Werk an die Baustelle geliefert und müssten nur noch montiert werden. Lange Trocknungsphasen wie bei Mauerwerk oder Beton entfallen. Damit sei ein Holzbau schneller, genauer und qualitativ hochwertiger erstellt als manches Gebäude in anderer Bauweise. Auch die Nachbarn freue es, dass die Arbeiten ohne viel Lärm und Dreck vonstatten gingen. Und was an Abfällen entstehe, könne in der Regel umweltverträglich entsorgt oder recycelt werden.

Aber was ist mit unseren Wäldern? Wer sich sorgt, dass für Bauholz der deutsche Wald dezimiert werden könnte, braucht zunächst einmal kein schlechtes Gewissen zu haben. Die „Bundeswaldinventur“ weist noch immer einen gewaltigen Holzvorrat von 3,9 Mrd Kubikmeter aus, das ist ein absoluter Rekordwert in der Europäischen Union. Und es wächst in Aufforstungen immer noch viel Holz nach.

Gemütlich und wohnlich, nicht nur für Gärten: Bauen mit Holz.

Gemütlich und wohnlich, nicht nur für Gärten: Bauen mit Holz.

Foto: dpa

Wenn Holz verbaut und nicht verheizt wird, leistet es einen wertvollen doppelten Beitrag zum Klimaschutz. Denn es behält einerseits als Bauholz das gebundene CO2 in seinem Zellspeicher, andererseits wird das klimaschädliche Gas durch neu gepflanzte Bäume aufgenommen.

Hinschauen: Zertifikate zur die Herkunft und Nachhaltigkeit

Doch es gibt auch ein großes „Aber“: Fast 80 Prozent der heimischen Bäume sind bereits geschädigt durch Trockenheit, Sturm und Käferbefall – auch dies ist ein Ergebnis der Bundeswaldinventur, ebenfalls mit steigender Tendenz. Deshalb ist die Herkunft von Bauholz besonders wichtig: Da alte Wälder reich an Biomasse, Totholz und Grundwasser sind, speichern diese besonders viel CO2. Nutzholz sollte daher primär aus jüngeren und vor allem heimischen Nadelwaldplantagen stammen. Wer sicher gehen will, kann sich beispielsweise auf den Seiten www.fsc-deutschland.de oder www.pefc.de informieren.

Denn ob Nachhaltigkeit immer gewährleistet ist, muss zumindest kritisch hinterfragt werden, wie ganz aktuell die Recherchen seriöser Medien belegen: In Rumäniens Urwäldern etwa bereichert sich demnach eine veritable Mafia an illegalem Raubbau in großem Stil – auf dubiosen Wegen landet dieses wertvolle Holz dann womöglich doch auf dem globalen Rohstoffmarkt, verramscht als Baumaterial oder Heiz-Pellets.

Ein weiterer Kritikpunkt von Umweltschützern: Die CO2-intensive Ernte der Bäume mittels monströser „Harvester“- Maschinen sowie ihr Abtransport werde in der Energiebilanz kaum eingerechnet – auch nicht in Deutschland.

Holzhäuser können auch verputzt oder verschalt werden

Aber ist die Holzoptik überhaupt zeitgemäß? Passt der Schwarzwald-Look in die Stadtlandschaft? Zumindest darüber brauchen sich künftige Bauherren keine Gedanken zu machen, argumentiert die Fördergesellschaft. Denn Holzhäusern müsse man ihr Innenleben gar nicht unbedingt ansehen. Je nach Geschmack können Holzhäuser auch verputzt oder verschalt werden. Holz sei das perfekte Material für individuelle Baukonzepte und auch zeitlose Architektur.

Ebenfalls ein Argument ist die Langlebigkeit von Holzhäusern. Gerade in klimatisch rauen Regionen wie den Alpen und Skandinavien sei Holz ideal. Eines der ältesten bekannten Holzhäuser Europas steht im norwegischen Eidsborg und stammt aus dem Jahr 1170.

Und die Kosten? Ein Holzhaus braucht weder innen noch außen einen größeren Pflege- und Erhaltungsaufwand und verursacht auch keine höheren Kosten. Der Alterungsprozess von Holzfassaden bewirkt höchstens farbliche Veränderungen, die dem Haus Persönlichkeit und Patina verleihen.

Den Holzfachleuten zufolge hat der von Eigenheimbesitzern gefürchtete Schimmelpilz in einem Holzhaus kaum eine Chance, wie die Fördergesellschaft versichert. Und was angesichts steigender Energiekosten besonders wichtig ist sei: Aufgrund seiner Zellstruktur leite Holz Wärme nur langsam und senke solchermaßen Heizkosten. Diesen Vorteil spüre man auch direkt: In kühlen Monaten speichert Holz die Wärme, in der heißen Sommerzeit herrschen angenehme Temperaturen.

Seiner guten Dämmeigenschaften wegen erfülle ein Holzhaus in entsprechender Bauweise sogar die Anforderungen an den Passivhaus-Standard. Somit wäre der nachwachsende Rohstoff Holz aus heimischer Produktion im Idealfall nicht nur dazu geeignet, bei der Schonung von Ressourcen zu helfen, sondern auch beim Energiesparen – für Bauherren kann das ein starkes Argument in wirtschaftlich unsicheren Zeiten sein.

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