Wirtschaftskrise lässt die Verbraucher erstaunlich kalt
Die Arbeitslosenzahlen steigen, doch die Deutschen zeigen sich ungewohnt ausgabefreudig.
Nürnberg. Finanzkrise und Rezession lassen die Verbraucher bislang kalt. Selbst der sich eintrübende Arbeitsmarkt hat die Konsumlaune in Deutschland bislang nicht dämpfen können, berichtete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Dank stabiler Preise und Kaufanreize wie etwa der Abwrackprämie hellte sich das Konsumklima im Februar sogar etwas auf.
Dabei hat ein überdurchschnittlich starker Anstieg der Arbeitslosen im Februar um 63 000 auf 3,552 Millionen die Sorge vor einem krisenbedingten Arbeitsplatz-Abbau verstärkt. Die Arbeitslosenquote stieg nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) um 0,2 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent.
"Der kräftige Anstieg der Arbeitslosen im Februar geht auf die schlechte Konjunktur zurück, zusätzlich spielt das schlechte Wetter eine Rolle", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise. Noch in den beiden Vorjahren war die Arbeitslosigkeit im Februar im Schnitt um 40000 gesunken.
Nach Beobachtungen der GfK beunruhigt die wirtschaftlich schwierige Lage viele Bundesbürger kaum. "Die Verbraucher erhalten die Nachrichten über die Krise aus den Medien, aber bei ihnen selbst ist sie noch nicht angekommen", erklärte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst den überraschenden Trend, der sich von den düsteren Konjunkturprognosen und der skeptischen Stimmung in der deutschen Wirtschaft weitgehend abkoppelt. Noch hätten die Bürger Geld in der Tasche und seien bereit, es auch auszugeben.
Der Gesamtindikator für das Konsumklima steigt laut GfK-Prognose im März auf 2,6 Punkte nach 2,3 Punkten im Februar. Doch Wübbenhorst mahnt: Ein sehr starker Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommer würde auch der Konsumlaune einen herben Dämpfer verpassen. dpa