Wenn der Tablet-Computer in der Hand krank macht

Mediziner warnen vor Nacken- und Schulterschmerzen, weil Benutzer die Geräte falsch halten.

Boston. Früher hatten Menschen einen Tennisarm oder einen Golf-Ellenbogen, doch in Zeiten, in denen mehr Geld in Technik als in den Sportverein investiert wird, tauchen auch ganz neue Krankheiten auf. Zum Klassiker Rückenschmerzen — laut Robert Koch-Institut haben 35 Prozent der Deutschen täglich damit zu tun — gesellt sich mittlerweile der Computermaus-Arm. Auch der SMS-Daumen oder der Handy-Ellenbogen belasten den modernen Menschen inzwischen immer häufiger.

In einer aktuellen Studie warnen Mediziner der Harvard School of Public Health in Boston (USA) jetzt vor der sogenannten Tablet-Schulter. Geräte wie iPad und Co. werden immer beliebter, weil sie leicht und handlich sind. Laut den Autoren der Studie soll es 2015 weltweit schon 300 Millionen verkaufte Tablet-Computer geben.

Das sind potenziell 300 Millionen Menschen mit Schulter-, Kopf- und Nackenschmerzen. „Viele Menschen nehmen zu lange seltsame Haltungen mit einem Tablet in der Hand ein“, benennt Chef-Autor Jack T. Dennerlein als Grund.

Wer das iPad stundenlang beim Surfen im Internet und Mails-Checken auf dem Schoß hat, beugt den Kopf zu weit nach unten. Muskeln und Sehnen an Rücken und Nacken können durch die ungewohnte Belastung geschädigt werden.

Die am wenigsten schädliche Haltung: sitzend, das Tablet aufrecht auf dem Tisch in einem Ständer aufgestellt. Dort beobachteten die Mediziner die natürlichste Haltung — ähnlich der am Schreibtisch. Dennerlein empfiehlt aber, alle 15 Minuten die Position zu wechseln. Wer das beherzigt, ist dann auch schon wieder sportlich unterwegs.

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