Nach der SPD Was aus früheren SPD-Chefs nach dem Ausscheiden aus der Politik wurde

Berlin · Mit ihrer Rücktrittserklärung vom Sonntag vollzog Andrea Nahles einen radikalen Schnitt. Neben dem Partei- und Fraktionsvorsitz will die 48-Jährige auch ihr Bundestagsmandat abgeben - ein kompletter Rückzug aus der Politik.

Was aus früheren SPD-Chefs nach dem Ausscheiden aus der Politik wurde
Foto: dpa/Jochen Lübke

In den vergangenen Jahren waren mehrere SPD-Chefs im erwerbsfähigen Alter vom Parteivorsitz zurückgetreten. Manche blieben in der Politik, andere zogen sich ganz zurück. Hier ein Überblick, was aus früheren SPD-Vorsitzenden wurde, die sich komplett aus der Politik verabschiedeten:

Was aus früheren SPD-Chefs nach dem Ausscheiden aus der Politik wurde
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RUDOLF SCHARPING ist seit 2005 Präsident des Bunds Deutscher Radsportler (BDR). Vor zwei Jahren wurde der passionierte Hobbyradler für eine vierte Amtszeit wiedergewählt. Scharping, Jahrgang 1947, war zunächst in der Politik geblieben, nachdem er den SPD-Vorsitz 1995 an Oskar Lafontaine verloren hatte. In der rot-grünen Koalition war er von 1998 bis zu seiner Entlassung 2002 Bundesverteidigungsminister. Bis 2005 war er noch Bundestagsabgeordneter.

GERHARD SCHRÖDER ist seit Ende 2005 für russische Energiekonzerne tätig. Derzeit leitet er den Verwaltungsrat des deutsch-russischen Pipeline-Projekts Nord Stream 2 , zudem ist er Aufsichtsratschef des größten russischen Ölkonzerns Rosneft. Den SPD-Vorsitz hatte Schröder 2004 an Franz Müntefering abgegeben, er blieb aber noch Bundeskanzler. Nach der Niederlage bei der Bundestagswahl 2005 zog sich Schröder, Jahrgang 1944, aus der aktiven Politik zurück.

MATTHIAS PLATZECK ist seit 2014 Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums. Die Organisation setzt sich für den Dialog mit Russland auf zivilgesellschaftlicher Ebene ein. Momentan ist der 1955 geborene Platzeck zudem Vorsitzender einer vom Bundesinnenministerium einberufenen Kommission, welche die Feiern zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit vorbereiten soll. Den SPD-Vorsitz hatte Platzeck 2006 nach nur fünf Monaten aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Danach war er aber noch bis 2013 Ministerpräsident in Brandenburg und Chef der dortigen Landes-SPD.

KURT BECK ist seit 2013 Vorsitzender der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. Ende vergangenen Jahres wurde er in diesem Amt bestätigt. Beck war 2008 aus Verärgerung über Parteifreunde, die ihn zur Seite drängten, als SPD-Chef zurückgetreten. Auch sein Abschied aus der Politik vollzog sich auf Raten: Beck, Jahrgang 1949, war zunächst noch bis 2013 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Bis 2012 war er zudem Chef der Landes-SPD.

pw/bk

(AFP)
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