Schärfere Corona-Regeln Warum 3G in der Bahn eine gute Idee ist

Düsseldorf · Auch in Zug, Bahn und Bus sollte 3G gelten. Dort stehen oder sitzen die Menschen enger beieinander als anderswo. Und doch gibt es bisher keine Schutzregeln.

 3G in der Bahn ist eine gute Idee.

3G in der Bahn ist eine gute Idee.

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Vor knapp vier Wochen war das. Fahrt mit dem ICE von Frankfurt nach Düsseldorf. Vollbesetzter Zug. Mulmiges Gefühl trotz Maske und Impfung. Impfdurchbrüche, man hört ja derzeit viel davon. Und dann drei Tage später: Tiefrote Alarmnachricht der Corona-Warn-App. An eben jenem Reisetag - das Datum wird genannt - längere Zeit in der Nähe eines Menschen gesessen, der, wie sich herausstellte, infiziert war. Risikobegegnung nennt sich das. Das jagt einem schon einen Schrecken ein. Kontakte werden eingeschränkt, um andere nicht anzustecken. Tagelanges Warten, Tests bleiben negativ. Glück gehabt.  Fester Vorsatz: Wenn es nicht unbedingt sein muss, erst mal nicht mehr Bahn fahren.  Und: nichts auf die Beteuerungen der Bahn geben, in ihren Waggons stecke sich kaum jemand an. In voll besetzten Zügen, in die jeder einsteigen kann, auch jeder Impfverweigerer. Welch’ eine Hybris der Betreiber von Bus und Bahn, zu sagen: Bei uns passiert nichts.  

Airlines kontrollieren streng, in Restaurants wird, wenn auch lückenhaft, auf 3 G oder 2 G geprüft. Aber in Zug, Bus und Bahn sitzen und stehen die Menschen eng an eng. Das war bisher schon widersprüchlich. Und das ist es immer mehr angesichts rasant steigender Infektionszahlen. Klar kommen da die Gegenargumente. Wer soll das kontrollieren: Das Personal von Bahn- und Busbetreiber, die Polizei, das Ordnungsamt? Alle wehren ab. Nicht unser Job. Und dann kommt auch noch das Argument, der ÖPNV habe eine Beförderungspflicht. Ach was, gegenüber Schwarzfahrern hat er die auch nicht. Genauso wenig wie gegenüber jenen, die sich über die Regeln hinwegsetzen. Wer sich schon nicht impfen lässt, soll sich dann eben testen lassen, sonst bricht auch er die Regeln, deren Erlass nun eilends notwendig ist. Und dann ist da noch das Argument, das lasse sich bei den täglich vielen Millionen Fahrgästen nicht flächendeckend kontrollieren. Ja, das ist so. Aber auch der Stopp-Befehl vor roten Ampeln wird nicht flächendeckend kontrolliert. Und doch wird die Regel meist beachtet, weil jeder jederzeit damit rechnen muss, sanktioniert zu werden. 

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