Wahl-ABC: Von heftigen Streitereien und jungen Frauen

Q wie Quote und R wie Rentner

Quoten begegnen einem immer wieder — TV-Quote, Milchquote, Arbeitslosenquote, und die Frauenquote. Über die wurde in der vergangenen Legislaturperiode heftig gestritten. Und sie liegt auf Wiedervorlage, wenn die eine oder andere Partei tatsächlich ihre Ankündigung wahr machen sollte, für die Wirtschaft eine verbindliche Quote einzuführen. Vorreiter waren übrigens 1979 die Grünen, die damals festlegten, die Hälfte ihrer Posten an Frauen zu vergeben. Andere Parteien folgten nur langsam. Jedenfalls hat auch die Quote dazu geführt, dass sich der Anteil der Frauen im Bundestag von sieben Prozent im Jahr 1949 auf 32,9 Prozent gesteigert hat.

Und noch etwas: Von den 61,8 Millionen Wahlberechtigten sind 31,8 Millionen Frauen — also die Mehrheit. Für die Parteien sind sie besonders wichtig. Genauso wie die Rentner. Denn weniger auf die Stimmen der Jungen kommt es an, als auf die der Alten. Laut Statistik gibt es in der Gruppe der über 60-Jährigen fast 21 Millionen Wähler, bei den 18- bis 30-Jährigen sind es aber nur 9,9 Millionen. Was Fernseh-Lästermaul Harald Schmidt einmal zu einem Hinweis an die Politik veranlasste: „Rentner, Rentner, Rentner. Größte Wählergruppe, finanzstark, staatstreu. Vergessen Sie moderne junge Frauen in Großstädten. Überschaubare Anzahl, wählen sowieso Grün.“

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