Verbraucher haken die Krise ab

Konsumfreudige Bürger kurbeln die Konjunktur an. Experten erwarten 2011 einen Beschäftigungsrekord.

Nürnberg. Die Konsumenten haben die Krise abgehakt: Die Verbraucherstimmung liegt wieder auf dem Niveau vom Sommer 2008, als die Weltwirtschaft ins Trudeln geriet. Der konjunkturelle Aufschwung, sinkende Arbeitslosenzahlen und eine moderate Preisentwicklung haben die Verbraucherstimmung nach oben getrieben.

Auch die Wirtschaft bleibt nach Einschätzung der Volkswirte in Feierlaune: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erhöhte die Wachstumsprognose von 1,9 auf 3,4 Prozent. Für 2011 rechnen die Forscher mit einem Plus von zwei Prozent. Zudem werde es einen Job-Rekord geben: "Im Schnitt werden im nächsten Jahr 40,4Millionen Menschen arbeiten - so viele wie noch nie im vereinigten Deutschland", sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann.

Laut DIW trägt vorerst der Export den Aufschwung. Da sich der Welthandel jedoch abkühlen werde, dürfte das Wachstum im kommenden Jahr stärker vom privaten Konsum im Inland abhängen.

Der wird nach Ansicht der GfK in diesem und im nächsten Jahr zunehmen. Gingen die Marktforscher für 2010 bislang von einer Stagnation aus, erwarten sie nun einen Anstieg um bis zu 0,5 Prozent. Das im September ermittelte GfK-Konsumklima für Oktober stieg von 4,3 auf 4,9 Punkte erneut spürbar an.

Die Bundesbürger sehen die deutsche Wirtschaft laut GfK klar auf Erholungskurs: Sie erwarten, dass sich die konjunkturelle Belebung auch in den nächsten Monaten fortsetzt, sagte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst.

Da die Inflation zudem niedrig sei, sehen die Arbeitnehmer eine realistische Chance auf steigende Löhne und Gehälter - die Einkommenserwartung kletterte auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren und beflügelte entsprechend die Kauflust. "Alle haben im letzten Jahr den Gürtel enger geschnallt, dann können sie in diesem Jahr auch wieder eine Schnalle aufmachen", so Wübbenhorst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort