Syrien-Gipfel Erdogan warnt in Teheran vor "Blutbad"

Teheran · Zum Auftakt des in Teheran hat es der iranische Präsident Hassan Ruhani am Freitag als "unvermeidbar" bezeichnet, den "Terrorismus" in der letzten syrischen Rebellenhochburg Idlib zu bekämpfen.

Hassan Rouhani (r), und Recep Tayyip Erdogan (l) auf dem Weg zu Gesprächen im Rahmen des Syrien-Gipfels.

Hassan Rouhani (r), und Recep Tayyip Erdogan (l) auf dem Weg zu Gesprächen im Rahmen des Syrien-Gipfels.

Foto: dpa/Seydi

Nur so könnten "Frieden und Stabilität" wieder Einzug halten, sagte er bei seinem Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Zugleich betonte Ruhani, dieser Kampf dürfe "nicht zum Leiden der Zivilisten oder einer Politik der verbrannten Erde" führen.

Erdogan warnte vor einem "Blutbad" in Idlib. "Ein Angriff auf Idlib wird zu einer Katastrophe, einem Massaker und einer riesigen humanitären Tragödie führen", sagte der türkische Präsident, der seit langem die Rebellen in Syrien unterstützt. Der Iran und Russland stützen dagegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, der mit ihrer Hilfe seit 2015 den Großteil des Landes zurückerobert hat und nun auch Idlib wieder einnehmen will.

Vor dem Beginn des Gipfels hatten sich Erdogan, Ruhani und Putin zu Vier-Augen-Gesprächen getroffen

Erdogan forderte ein Ende der Luftangriffe auf Idlib und eine Waffenruhe. Russland, der Iran und die Türkei dürften als Garantiemächte der vergangenes Jahr vereinbarten "Deeskalationszone" in Idlib keine neue Welle der Gewalt in Syrien erlauben, mahnte er. Russlands Präsident Putin sagte dagegen, "die legitime syrische Regierung" Assads habe das Recht, das gesamte Territorium wieder unter Kontrolle zu bringen.

Vor dem Beginn des Gipfels hatten sich Erdogan, Ruhani und Putin jeweils zu Vier-Augen-Gesprächen getroffen. Es wird erwartet, dass der Gipfel über das Ausmaß und den Zeitpunkt eines Angriffs auf Idlib entscheidet.

Zwar will die Türkei eine solche Militäroffensive verhindern, doch hat Russland bereits im Vorfeld Unterstützung für einen Angriff auf die Dschihadistenallianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) signalisiert, die den Großteil der Provinz kontrolliert.

(AFP)
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