Aufarbeitung : SPD-Papier stellt Fragen zu Flutkatastrophe - Ministerium wehrt sich
Düsseldorf Die SPD im Düsseldorfer Landtag wirft der Landesregierung „Ungereimtheiten“ bei ihren Erklärungen zum Krisenmanagement in der Flutkatastrophe vor und hat sie in einem 24-seitigen Papier zusammengefasst
Die SPD im Düsseldorfer Landtag wirft der Landesregierung „Ungereimtheiten“ bei ihren Erklärungen zum Krisenmanagement in der Flutkatastrophe vor und hat sie in einem 24-seitigen Papier zusammengefasst. Die Opposition fragt darin unter anderem, warum die Landesregierung die Menschen nicht gewarnt hat und warum der Krisenstab des Landes nicht aktiviert wurde. Das Innenministerium wies die Vorwürfe am Montag zurück.
Das SPD-Papier, über das zunächst die „Rheinische Post“ berichtet hatte, führt zunächst auf 16 Seiten nachträgliche Chronologien von zwei meteorologischen Diensten auf. Als Schlussfolgerung der Fraktion heißt es: „Es gilt daher lückenlos aufzuklären, wie die Landesregierung ganz konkret seit Eingang der Warnungen vor extremen Niederschlägen mit den Informationen umgegangen ist.“ Noch am Donnerstag nach der Flutkatastrophe sei der Ministerpräsident auf „Wahlkampfterminen außerhalb von NRW“ gewesen, so die SPD: „Wieso hat er nicht seit Mittwoch die Fäden in die Hand genommen und den Krisenstab des Landes aktiviert?“
Das Innenministerium sagte auf Anfrage zum Thema Warnungen, der Deutsche Wetterdienst (DWD) sei die „zuständige Institution für die amtliche Übermittlung von Wetterwarnungen.“ Sie seien den Rundfunkanstalten „nach unserer Kenntnis zugegangen“, so das Ministerium. Das Land NRW habe mit dem DWD zudem eine Vereinbarung getroffen, wonach der Wetterdienst seine Warnungen dem Lagezentrum der Polizei, den Bezirksregierungen, Kreisen und kreisfreien Städten unmittelbar zukommen lasse: „So geht durch eine Weiterleitung des Landes keine Zeit verloren.“