Spaß-Bieter lassen Auktion von Merkels Golf platzen

Gebot für weißes Auto lag bei mehr als 130 000 Euro. Angebotene Promi-Wagen sind oft Ladenhüter.

Düsseldorf. Was kostet ein weißer Golf II, 70 PS, 162 km/h Höchstgeschwindigkeit, 22 Jahre alt, 190 000 Kilometer gelaufen? Üblicherweise ein paar hundert Euro, wie ein Blick in einschlägige Anzeigenrubriken zeigt. Doch wenn eine Vorbesitzerin der Karosse Angela Merkel ist, darf’s auch etwas mehr sein, sagte sich der Besitzer des Autos — und bot es über den Internet-Versteigerer Ebay an.

Die Überlegung: Ein VW Golf, den einst der heutige Papst Benedikt XVI. gefahren hatte, erzielte 2005 bei einer Internet-Auktion immerhin fast 190 000 Euro — warum sollte nicht auch ein früheres Auto der heutigen Kanzlerin einen guten Preis bringen?

Und die Spekulation schien aufzugehen: Fast 130 000 Euro boten Ebay-Nutzer für das Auto. Doch die Gebote waren wohl nur aus Spaß abgegeben worden: Kurz vor Ablauf der Versteigerung trat das Auktionshaus am Montag auf die Notbremse und löschte das Angebot: Auf Rückfragen zeigte kein Bieter ernsthafte Kaufabsichten. Sie hätten bei einem Zuschlag zwar auf Schadenersatz verklagt werden können, doch wollte man Rechtsstreitigkeiten offenbar vermeiden. Jetzt will der Verkäufer den Wagen erneut feilbieten, allerdings müssen Bieter dann Kopien ihrer Personalausweise vorlegen, um die Ernsthaftigkeit ihrer Gebote zu dokumentieren.

Ob die Auktion erfolgreich wird, darf bezweifelt werden, So entpuppte sich unlängst nicht nur der für 30 000 Euro annoncierte letzte Mercedes von CSU-Politiker Franz Josef Strauß als unverkäuflich, sondern auch der Chrysler 300 von US-Präsident Barack Obama, für den niemand die Mindestsumme von einer Million US-Dollar hatte zahlen wollen.

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