Sozialverbände: 502 Euro Grundsicherung pro Kind

Ein breites Bündnis fordert die Politik auf, mit der Bekämpfung von Kinderarmut Ernst zu machen.

Düsseldorf. Ein Bündnis von Sozialverbänden - von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) über den Paritätischen Wohlfahrtsverband bis zum Kinderschutzbund - und der Deutsche Gewerkschaftsbund in NRW fordern eine Grundsicherung für Kinder. "Sie muss 502 Euro im Monat betragen", sagte Gunder Heimlich von der NRW-Awo.

Das Bündnis hält die Grundsicherung für notwendig, weil aktuell in NRW jedes vierte Kind in einer armen Familie lebe und die bisherigen Instrumente versagt hätten, wie Heimlich und Dieter Greese vom NRW-Kinderschutzbund sagten. Die Schere zwischen Arm und Reich klaffe immer weiter auseinander. "Armut vererbt sich von Generation zu Generation", sagte Greese.

"Von den 502 Euro sollen 180 Euro für die Bildungsausgaben reserviert sein. Das Kindergeld wird dabei verrechnet", so Greese. Das Geld soll unabhängig vom Einkommen der Eltern bezahlt, aber voll versteuert werden. Nach den Vorstellungen des Bündnisses sollen Kinder bis zum 27. Lebensjahr anspruchsberechtigt sein.

DGB-Landeschef Guntram Schneider flankierte die Forderungen mit scharfer Kritik an der schwarz-gelben Landesregierung. Mit ihrem Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem und ihrem Widerstand gegen einen flächendeckenden Mindestlohn trage sie zum Auseinanderklaffen der Gesellschaft bei.

Unterstützung erhielt das Bündnis aus der Opposition. "Die Landesregeriung verschärf das Problem, indem sie Unterschiede zwischen armen und reichen Kommunen schafft", sagte SPD-Fraktionsvize Britta Altenkamp. "CDU und FDP verweigern sich einer Lösung", sagte Britta Steffens von den Grünen.

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