Skiunfall: Trauerfeier in Österreich - Althaus ohne Erinnerung

Thüringens stellvertretende Regierungschefin Birgit Diezel (CDU) ist nach Österreich gereist, um am Mittwoch an der Trauerfeier für die tödlich verunglückte Skifahrerin teilzunehmen.

Wien. Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althausbefindet sich eine Woche nach seinem schweren Skiunfall in Österreichweiter auf dem Weg der Besserung. Wann der Politiker, der bei demUnfall am Neujahrstag ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte,in eine deutsche Klinik verlegt wird, könne man jedoch noch nichtsagen, erklärte der behandelnde Unfallchirurg, Franklin Genelin, nachAngaben der Nachrichtenagentur APA vom Mittwoch: „Es verläuft alles so,wie wir uns es gewünscht haben.“ Althaus mache gesundheitlicheFortschritte.

Kliniksprecher Karl Söllhammer sagte: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eineVerlegung nicht vor dem Ende der Woche zu erwarten.“ Bisher gebe esnoch keinen Termin für den Krankentransport. Auch eine Vernehmung desPolitikers durch die Staatsanwaltschaft sei vorerst noch nicht möglich.Althaus habe an den Unfall, bei dem eine 41-jährige Skifahrerin getötetworden war, noch immer keine Erinnerung, betonte Genelin. DieStaatsanwaltschaft Leoben ermittelt gegen ihn - wie betont wird„routinemäßig“ - wegen fahrlässiger Tötung.

Unterdessen ist Thüringens stellvertretende Regierungschefin Birgit Diezel (CDU) nach Österreich gereist, um am Mittwoch an der Trauerfeier für die tödlichverunglückte Skifahrerin teilzunehmen. Das sagte ein Sprecher desFinanzministeriums am Dienstag in Erfurt. Die Präsidentin des Thüringer Landtags, Dagmar Schipanski (CDU),sprach den Angehörigen der Frau ihr tiefes Beileid aus.

Der tragischeTodesfall habe die Menschen in Thüringen erschüttert, schrieb sie amDienstag in einem Brief an die Angehörigen. „Ich weiß, dass Sie einenunersetzlichen Verlust erlitten haben“, heißt es weiter in demKondolenzschreiben. Dennoch hoffe sie, „dass Sie Trost und Kraftfinden“.

Althaus war Stunden nach dem Unfall auf der Riesneralm mit demHubschrauber in die Unfallklinik in Schwarzach im Pongau gebracht unddort zunächst in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt worden. Aus demkünstlichen Koma wachte der CDU-Politiker am Samstag wieder auf.

Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Leoben Presseberichte bestritten,wonach die beiden Skifahrer bei dem Aufprall meterhoch durch die Luftgeflogen seien. Beide seien seitwärts voneinander weg auf die Pistegeschleudert worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, WalterPlöbst, am Mittwoch.

Vor allem in den deutschen Medien waren Spekulationen aufgetaucht,Althaus könnte sich bei der Abfahrt auf die Piste der bei dem Unfallgetöteten Beata C. „verirrt“ haben. Plöbst warnte jedoch nachdrücklichvor „Spekulationen“. Der einzige Zeuge, der sich nach dem Unfallgemeldet hat, sah nach eigenen Angaben nur den unmittelbarenZusammenprall der beiden Skiläufer.

Die Sachverständigen würden ihreGutachten über den Hergang des Unfalls „in etwa vier Wochenabschließen“, so Plöbst.

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