Regierungsparteien in Serbien siegen trotz Krise

Belgrad (dpa) - Am Ende fällt der Wahlausgang in Serbien klarer aus als vorausgesagt. Die bisherigen Regierungsparteien gewinnen trotz schwerer Krise - und die Opposition enttäuscht trotz aller Vorschusslorbeeren.

Die politischen Machtverhältnisse bleiben nahezu unverändert, berichtete die Forschungsgruppe CeSID in einer Prognose der Wahlergebnisse am Sonntagabend in Belgrad. Die Regierungsparteien unter Führung der Demokraten (DS) des langjährigen Staatspräsidenten Boris Tadic errangen insgesamt einen Sieg und werden auch in Zukunft weiterregieren können.

Die neu geschaffene Fortschrittspartei (SNS) des vom Nationalisten zum Europäer gewendeten Tomislav Nikolic kam mit 25 Prozent der abgegebenen Stimmen zwar auf den ersten Platz, dürfte aber mangels Koalitionspartner keine Regierungsmehrheit bilden können. In allen Umfragen vor der Wahl waren der Partei deutlich über 30 Prozent vorausgesagt worden.

Die bisherige Regierungspartei DS kam mit 23 Prozent auf den zweiten Platz. Ihr bisheriger Koalitionspartner, die Sozialisten (SPS) des langjährigen serbischen Autokraten Slobodan Milosevic, konnten demnach ihren Stimmenanteil auf fast 17 Prozent mehr als verdoppeln. Gemeinsam mit anderen kleineren Parteien können diese beiden Partner wieder die Regierung bilden.

Auch bei der zeitgleich organisierten Präsidentenwahl liegt Tadic vorn. Allerdings muss er in zwei Wochen gegen Nikolic in eine Stichwahl gehen. Tadic errang nach Berechnungen von CeSID 27 Prozent. Auf dem zweiten Platz landete Nikolic mit knapp 26 Prozent.

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