Nur noch stumme Figur

Helmut Kohl war ein Machtmensch. Er trennte nicht zwischen seinem Beruf, der Politik, und dem Privatleben. Die Inszenierung der Familie nach klassischem Rollenverständnis als heile Welt gehörte schon in den frühen Tagen in Rheinland-Pfalz zu seinem politischen Repertoire.

Auf dieser Basis wurde Kohl zum Kanzler mit einer Rekordamtszeit von rund 16 Jahren, sein Instinkt für die Macht ließ ihn für viele Deutsche schon zu Lebzeiten zu einem Denkmal werden.

Doch auch bereits zu seinen Lebzeiten wird dieses Denkmal wieder demontiert. Erst durch die CDU-Spendenaffäre, nun durch die unwürdigen Intrigen in seiner Familie. Der Strippenzieher Kohl ist zu einer stummen Figur in diesem Spiel geworden. Machtlos. Das ist die Tragik des Kanzlers der Einheit.

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