Nur 42 Prozent der Frauen leben von eigener Arbeit

Wiesbaden (dpa). Etwa 42 Prozent der Frauen in Deutschland und60 Prozent der Männer leben überwiegend von ihrer eigenenBerufstätigkeit. Rund drei von zehn Frauen leben vor allem von ihrerRente oder Pension.

Fast jede fünfte Frau ist auf die Einkünfte ihresMannes oder anderer Angehöriger angewiesen und jede zehnte lebt vorallem von Arbeitslosengeld, Hartz IV oder dem eigenen Vermögen. Dasgeht aus der Haushaltsbefragung Mikrozensus für das Jahr 2008 hervor,wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag zum Weltfrauentagberichtete.

Dabei gehen die Statistiker davon aus, dass rund 32,5 Millionen Frauenin einem Privathaushalt leben. Nicht dazu gezählt werden die knapp neunMillionen Mädchen und Frauen, die als ledige Töchter im Haushalt ihrerEltern wohnen. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Ehefrauen, gut jedevierte alleinstehend, acht Prozent lebten in einer Lebensgemeinschaftund sieben Prozent als alleinerziehende Mütter. Fast zwei Drittel derFrauen betreuen keine Kinder in ihrem Haushalt.

Die Zahl der Frauen in Vollzeitjobs ist in den vergangenen zehnJahren gesunken. 2009 arbeiteten nach einem Bericht der „FrankfurterRundschau“ 640 000 weniger Frauen in einerVollzeitbeschäftigung als zehn Jahre zuvor - und das trotz steigenderErwerbsbeteiligung. Zugleich habe die Zahl der Teilzeitjobs um 1,13Millionen zugenommen, die der Minijobs seit 2003 um 930 000 gestiegen,berichtet die Zeitung unter Berufung auf Angaben der Bundesregierungauf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Die Zahl derAufstockerinnen, die trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen sind, seiseit 2005 um fast die Hälfte auf 742 910 gestiegen.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linkspartei, SabineZimmermann, kritisierte, von einer gleichberechtigten Teilhabe derFrauen im Erwerbsleben sei Deutschland weit entfernt. Frauen seien nochimmer „Arbeitskräfte zweiter Klasse“.

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