Gesundheit NRW-Landtag einstimmig für mehr Landeshilfe im Apothekerskandal

Düsseldorf · Im Fall des Apothekerskandals hat das Land NRW beschlossen, dass die Landeshilfe für einen größeren Berechtigtenkreis geöffnet wird. Ein Apotheker soll jahrelang Krebsmedikamente unterdosiert haben.

 Nachdem ein Apotheker jahrelang Krebsmedikamente unterdosiert hat und damit Millionengewinne erzielt hatte, wird nun der Kreis der Geschädigten mit Zugang zu einem Entschädigungsfonds erweitert.

Nachdem ein Apotheker jahrelang Krebsmedikamente unterdosiert hat und damit Millionengewinne erzielt hatte, wird nun der Kreis der Geschädigten mit Zugang zu einem Entschädigungsfonds erweitert.

Foto: dpa/Uli Deck

Der nordrhein-westfälische Landtag will die Landeshilfe für Opfer des Bottroper Apothekerskandals auf einen größeren Berechtigtenkreis ausweiten. Alle Fraktionen nahmen am Freitag einstimmig einen entsprechenden Antrag von CDU und Grünen an. Außerdem soll die Antragsfrist für Geschädigte um drei Monate bis Ende März 2023 verlängert werden. Bisher hat der Landtag zehn Millionen Euro für Landeshilfen bereitgestellt.

Die SPD hatte zwar einen eigenen Antrag vorgelegt und darin gefordert, den Entschädigungsfonds auf zwölf Millionen Euro zu erhöhen. Die Sozialdemokraten stimmten dann aber doch für den Antrag der schwarz-grünen Regierungskoalition.

In dem Fall hatte ein Apotheker jahrelang teure Wirkstoffe für Krebsmedikamente unterdosiert und damit illegale Millionenprofite erzielt. Der Apotheker war vom Landgericht Essen 2018 wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz zu zwölf Jahren Haft und einem lebenslangen Berufsverbot verurteilt worden.

Die Zahlungen an Opfer und Hinterbliebene sind bislang auf die rund 2000 im Essener Urteil genannten Geschädigten begrenzt. Daneben gibt es nach verschiedenen Angaben aber etwa 1500 bis 1700 weitere Geschädigte. Ausgezahlt werden sollen 5000 Euro pro Geschädigtem.

(dpa)
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