Niederkrüchten / Wahl: Fünf Kandidaten treten an

Der Bürgermeister-Wahlkampf in Niederkrüchten geht nach den Sommerferien in die heiße Phase.

Niederkrüchten. Bei der vergangenen Bürgermeisterwahl in Niederkrüchten im Jahr 2009 erhielt Herbert Winzen mehr als 90 Prozent der Stimmen. Der Noch-Bürgermeister stand damals auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit und hatte seine erste Amtszeit gerade hinter sich gebracht. Gegenkandidaten waren gar nicht erst angetreten.

Ganz anders ist die Ausgangssituation vor den kommenden Wahlen am 13. September. Gleich fünf Kandidaten wollen an diesem Tag zum Bürgermeister gewählt werden: Bennet Gielen (CDU), Trudis Jans (SPD), Aljoscha Ortmann (Linke) sowie die parteilosen Bewerber Yvonne Jeurißen und Karl-Heinz „Kalle“ Wassong.

Der Wahlkampf, der erst nach den Sommerferien in die heiße Phase geht, verläuft munter. Alle Kandidaten sind sowohl im direkten Kontakt auf der Straße als auch im Internet und in den sozialen Netzwerken unterwegs.

Zu den eifrigen „Klinkenputzern“ gehört Bennet Gielen, der allein in den vergangenen drei Wochen 1300 Haushalte besucht und dabei nach eigener Aussage „fast durchweg positive Reaktionen“ erhalten habe. Dank seiner guten Kontakte bis in die Bundes-CDU hat Gielen bereits eine Reihe prominenter Wahlkampfhelfer gewinnen können. Auf seiner Wahlkampf-Website ist Gielen im angeregten Gedankenaustausch zum Beispiel mit Wolfgang Bosbach und Friedrich Merz zu sehen. Kontakt zur Basis sucht Gielen am 8. August: Dann sind Bruderschaften und Vereine eingeladen, mit ihm über die Zukunft des Ehrenamts zu diskutieren.

Auch Kalle Wassong geht selbstbewusst in die Wahl. Er ist bereits seit zweieinhalb Monaten auf Hausbesuchstour in der Gemeinde, er habe dabei „große Offenheit und überhaupt keine Politikverdrossenheit“ erlebt. Das „Kalle-Mobil“, ein Wahlkampfgag auf Rädern, ist ein Blickfang. Wassong gilt als hervorragender Netzwerker, setzt deshalb vor allem auf den direkten Kontakt zu den Menschen. So gibt es am 21. August vor dem Niederkrüchtener Raiffeisenmarkt ab 16 Uhr frisch gegrillte Burger — gewürzt mit politischen Gesprächen.

„Neugierig und interessiert“ hat die SPD-Kandidatin Trudis Jans die Bürger bei ihren bisherigen Hausbesuchen erlebt: „Es macht Spaß, mit den Menschen in Kontakt zu kommen“, sagt sie. Jenseits aller persönlicher Ambitionen wünscht sich Jans, dass der Einsatz der fünf Bewerber im Wahlkampf zu einer hohen Wahlbeteiligung am 13. September führt.

Yvonne Jeurißen, als krasse Außenseiterin angetreten, hat zuletzt als Mit-Initiatorin des Bürgerbegehrens zur Standortfrage des Lebensmittel-Vollsortimenters in Elmpt an Profil gewonnen. Dass das Bürgerbegehren in den Wahlkampf fällt, mag Zufall sein, es passt aber prima zu ihren Schwerpunkten Transparenz und Bürgerbeteiligung.

Für Linke-Kandidat Aljoscha Ortmann ist das Bürgerbegehren, für das auch er fleißig Unterschriften sammelt, ebenfalls ein willkommener Aufhänger, um mit den Menschen über mehr Bürgerbeteiligung ins Gespräch zu kommen. Sein Wahlziel: „Ich will zweistellig werden. Zehn Prozent plus X sollten es schon sein.“

Ein direktes Aufeinandertreffen der Kontrahenten gibt es übrigens am 27. August: Die Elmpter Kolpingfamilie hat alle Kandidaten zu einer Podiumsdiskussion geladen (19 Uhr in der Begegnungsstätte).

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