Bahn : Milliarden für den Nahverkehr: Kabinett bewilligt mehr Geld
Berlin Nach langem Ringen ums Geld soll es nun möglichst zügig gehen: Die vorgesehene finanzielle Aufstockung für den Nahverkehr läuft konkret an. Wie schnell kann dann auch ein neues großes Ticketprojekt folgen?
Die vom Bund versprochenen zusätzlichen Milliarden für den Nahverkehr mit Bussen und Bahnen in ganz Deutschland kommen auf den Weg. Das Kabinett billigte am Freitag einen Formulierungsentwurf, um die sogenannten Regionalisierungsmittel von 2022 an um jährlich eine Milliarde Euro zu erhöhen. Sie sollen außerdem ab 2023 jährlich um drei Prozent steigen statt wie bisher um jeweils 1,8 Prozent. Die Anhebungen hatten Bund und Länder Anfang November verabredet. Die Länder hatten dies zur Bedingung dafür gemacht, dass sie das vorgesehene bundesweite 49-Euro-Monatsticket mitfinanzieren.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, das „Deutschlandticket“ werde dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einen weiteren Schub und höhere Fahrgastzahlen bringen. Dafür solle Anfang 2023 ein separates Gesetzgebungsverfahren auf den Weg gebracht werden. Die Arbeiten von Bund und Ländern zur Umsetzung liefen mit Hochdruck. „Ziel ist die schnellstmögliche Einführung im neuen Jahr.“
Das bundesweit nutzbare Nahverkehrsticket mit einem Einführungspreis von 49 Euro im Monat soll an die beliebten 9-Euro-Tickets aus dem Sommer anknüpfen. Der genaue Starttermin ist offen. Bund und Länder haben vereinbart, das Angebot jeweils zur Hälfte zu finanzieren. Bei Einführung schon zu Jahresbeginn werden insgesamt drei Milliarden Euro pro Jahr angesetzt, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsanbietern auszugleichen. Sollte ein Start zum 1. Januar 2023 noch nicht klappen, würden die Finanzierungsbeiträge anteilig gekürzt.