Merkel, Rösler und die Schicksalswahl in NRW
Niederlage für die FDP kann große Folgen für den Bund haben.
Düsseldorf/Berlin. Es war der 22. Mai 2005, als ein politisches Erdbeben in Nordrhein-Westfalen die ganze Bundesrepublik erschütterte. Weil die CDU die jahrzehntelange Vormacht der SPD an Rhein und Ruhr brach, stürzte sich der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) kopfüber in eine Neuwahl.
Am Ende wurde Angela Merkel (CDU) Kanzlerin. In Berlin machen schon Spekulationen die Runde, dass die NRW-Wahl am 13. Mai ähnliche Eruptionen auslösen könnte. Zieht Merkel die Notbremse für Schwarz-Gelb?
Es ist die desolate Situation ihres Koalitionspartners FDP, die der Kanzlerin Sorgen bereiten muss. Die bange Frage: Schaffen die Liberalen den Wiedereinzug in den Landtag? Gelingt dies im bevölkerungsreichsten Bundesland mit 13 Millionen Wahlberechtigten nicht, wird sich die Krise weiter verschärfen.
Der Vorsitzende Philipp Rösler dürfte seine Koffer packen, die Stimmung in der Koalition wird sich verschlechtern. Schon soll es Stimmen in der FDP geben, die eine Erholung der Partei auf den Oppositionsbänken empfehlen.
Eine Sehnsucht nach der großen Koalition wird Merkel angesichts der anhaltenden Querelen zwischen CDU, CSU und FDP schon lange nachgesagt. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht.