Zensur? Justizministerium sperrt WDR.de

Düsseldorf. Das nordrhein-westfälische Justizministerium hat seinen Bediensteten den freien Zugang zum Internet gesperrt. Wie die Frankfuter Rundschau (FR) berichtet, können Justizmitarbeiter von ihren Arbeitsplätzen aus nicht mehr direkt auf die Website des Westdeutschen Rundfunks gelangen.

Die offizielle Begründung: Die Mitarbeiter hätten zuviel gesurft. Die FR hingegen stellt einen Zusammenhang zu Kommentaren her, die unter anderem von Justizmitarbeitern in den WDR-Foren gepostet worden sein sollen. Nach dem Gefängnisausbruch von Aachen war Ministerin Roswitha Müller-Piepenkötter dort heftig kritisert worden.

WDR.de war bislang als einziges Nachrichtenportal aus dem Intranet des Ministeriums erreichbar. Kritiker der Sperrung befürchten, dass unliebsame Äußerungen über die Ministerin totgeschwiegen werden sollen. "Hier wird ganz klar Zensur geübt", wird Manfred Evers, Personalrats-Vorsitzender beim OLG Düsseldorf, in der FR zitiert.

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