Volksinitiative gegen das Turbo-Abitur

Innerhalb eines Jahres sollen in NRW 70 000 Unterschriften für eine Rückkehr zu G9 gesammelt werden.

Volksinitiative gegen das Turbo-Abitur
Foto: Sebastian Kahnert

Düsseldorf. Jetzt wird auch in Nordrhein-Westfalen eine Volksinitiative gegen das Turbo-Abitur gestartet. Ziel sei es, innerhalb eines Jahres etwa 70 000 Unterschriften für die Rückkehr zum neunjährigen gymnasialen Bildungsweg (G9) zu sammeln, kündigte die Elterninitiative „G9 jetzt“ an.

Laut einer repräsentativen Umfrage für die Bürgerinitiative „G-ib-8“, die ebenfalls für die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren Regelschulzeit kämpft, sind in NRW 76 Prozent der Bürger für ihr Anliegen. Lediglich 15 Prozent der Befragten sprachen sich für die Beibehaltung der achtjährigen Schulzeit am Gymnasium aus. Sprecherin Anja Nostadt forderte NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) auf, den Willen der breiten Mehrheit schon zum nächsten Schuljahr mit einer Gesetzesänderung umzusetzen.

Am 5. Mai gibt es im Schulministerium einen „Runden Tisch“ zur Schulzeitverkürzung. Löhrmann hat Vertreter aus Schule, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik eingeladen, um zu prüfen, ob G8 noch gesellschaftlicher Konsens ist. Die Schulzeitverkürzung war 2005 vom Landtag beschlossen worden. Im vergangenen Jahr machte ein „Doppel-Jahrgang“ nach G8 und G9 Abitur.

Mit der Volksinitiative soll der Landtag gezwungen werden, sich mit einem Gesetzentwurf der Elterninitiative „G9 jetzt“ zu befassen. Offen ist, ob sie ein Volksbegehren starten wird, falls der Landtag den Entwurf ablehnt. Für ein erfolgreiches Begehren müssten 1,1 Millionen Unterschriften und 1,1 Millionen Euro an Kosten aufgebracht werden, sagte der Sprecher der Initiative, Marcus Hohenstein. Stattdessen hoffen beide Initiativen, dass NRW anderen Ländern auf dem Weg zurück zu G9-Optionen folgt. Niedersachsen kehrt zum Schuljahr 2015/16 zu G9 zurück.

Die Eltern- und Lehrerverbände in NRW lehnen dies ab — teils im Widerspruch zu anderen Landes- und Bundesverbänden. Red

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