Unterschriftenlisten : Volksbegehren gegen das "Turbo-Abi" geht in heiße Phase
Düsseldorf. Wer am Volksbegehren gegen das Turbo-Abitur in Nordrhein-Westfalen teilnehmen will, hat es ab Donnerstag leichter. Vom 2. Februar bis zum 7. Juni muss jede Kommune in NRW die Unterschriftenlisten der Initiative „G9-jetzt“ auslegen.
In den vergangenen vier Wochen durften die Initiatoren zunächst nur selbst Unterschriften sammeln. Wie das Düsseldorfer Innenministerium auf Anfrage erläuterte, müssen die Kommunen aber nur wenige Anlaufstellen schaffen: in Gemeinden bis 100 000 Einwohner mindestens eine, in größeren Gemeinden mindestens zwei.
Die Gemeinden sind verpflichtet, Eintragungsorte und Öffnungszeiten bekanntzumachen. Ein landesweiter Überblick werde in Kürze auf der Internetseite der Initiative „G9-jetzt“ veröffentlicht, kündigte ihr Sprecher Marcus Hohenstein an.
Um Erfolg zu haben, müssten innerhalb eines Jahres knapp 1,1 Millionen Unterschriften wahlberechtigter Bürger zusammenkommen. Dann wäre der Landtag am Zug. Lehnt er das Volksbegehren für das neunjährige Gymnasium (G9) ab, könnte ein Volksentscheid von etwa zwei Millionen Unterstützern die Wende erzwingen. Mit Ausnahme der Piraten sind alle Landtagsfraktionen gegen die ausschließliche Rückkehr zu G9, wollen aber neben dem „Turbo-Abi“ zusätzliche, längere Wege zum Reifezeugnis zulassen. Mehrere Gesamtschulvereinigungen warnen vor dem Volksbegehren.