Unmut in NRW-CDU: bei Schavan-Nachfolge nicht berücksichtigt

Düsseldorf (dpa). In der nordrhein-westfälischen CDU herrscht offenbar Unmut, weil der größte Landesverband nach dem Rücktritt von Bundesbildungsministerin Annette Schavan in der Nachfolgefrage unberücksichtigt blieb.

Die Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die niedersächsische Bildungsministerin Johanna Wanka zur Schavan-Nachfolgerin zu ernennen, habe für Ärger in der NRW-CDU und bei der NRW-Landesgruppe im Bundestag gesorgt, berichtete die „Rheinische Post“.

Landesparteichef Armin Laschet wolle das intern besprechen, bestätigte eine Sprecherin der NRW-CDU am Montag auf Anfrage in Düsseldorf. Weitergehend wollte sich der mit knapp 146 000 Mitgliedern größte CDU-Landesverband aber nicht äußern.

Die NRW-CDU ist seit der Entlassung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen im Mai 2012 nur noch mit Kanzleramtsminister Ronald Pofalla im Bundeskabinett vertreten. Schavan war am Samstag zurückgetreten, nachdem ihr die Universität Düsseldorf wegen „vorsätzlicher Täuschung“ bei ihrer Promotionsarbeit den Doktortitel entzogen hatte.

Laschet sagte im WDR, sein Landesverband habe zwar keine Ansprüche gestellt. Es sei aber klar, dass die NRW-CDU „stark in der Bundesregierung sein will.“ Laschet war im Dezember 2012 als einer von insgesamt fünf Stellvertretern von Bundesparteichefin Merkel gewählt worden. Er hatte mit 67,3 Prozent allerdings das schwächste Ergebnisse unter den Vize-Vorsitzenden erzielt.

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