Ultimatum für die Uni Düsseldorf

Die Rückzahlung von fünf Millionen Euro droht.

Düsseldorf. NRW-Hochschulminister Andreas Pinkwart (FDP) hat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ein Ultimatum gesetzt. Sie muss bis zum 14. August einen Verwendungsnachweis für fünf Millionen Euro erbringen. Das Geld stammt aus den Studiengebühren und häufte sich nach Ministeriumsangaben seit 2006 an.

Die Uni nimmt derzeit jährlich rund elf Millionen Euro ein. "Im Gesetz ist festgelegt, dass das Geld sinnvoll und zeitnah ausgegeben werden muss", sagte Ministeriumssprecher André Zimmermann unserer Zeitung. Zeitnah heißt, dass die Gelder nicht gehortet werden dürfen, sondern nach einem nachvollziehbaren Konzept ausgegeben werden.

Düsseldorf war nicht die einzige Hochschule, die einen blauen Brief von Pinkwart erhalten hatte. Auch die Unis Bochum und Wuppertal sowie die Sporthochschule Köln wurden um einen Verwendungsnachweis gebeten.

Während die anderen Unis lieferten, blieb Düsseldorf den Nachweis nach Überzeugung des Ministeriums schuldig - zumindest teilweise. Denn ursprünglich ging es laut Zimmermann um die ungeklärte Verwendung von sieben Millionen Euro. "Für zwei Millionen Euro haben wir nun ein einleuchtendes Konzept vorliegen."

Wenn die Uni dem Ultimatum nicht nachkommt oder unzureichende Angaben macht, wird das Ministerium über die Verwendung der fünf Millionen Euro allein entscheiden. "Dieser Mechanismus ist im Gesetz festgelegt", sagte Ministeriumssprecher Zimmermann. Gleiches droht der Fachhochschule Südwestfalen, die bereits vor Wochen als einzige der Fachhochschulen einen Mahnbrief erhielt. Dort geht es um drei Millionen Euro aus den Studiengebühren.

Der Rektor der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität, Hans-Michael Piper, kann die Aufregung nicht verstehen. Gegenüber unserer Zeitung sagte Piper: "Es muss sich um ein Missverständnis handeln." Er sei sicher, dass keine Hochschule so gründlich wie die Düsseldorfer Uni die Verwendung der Studienbeiträge offengelegt habe.

Allerdings sei es nicht immer möglich, Gelder auf einen Schlag auszugeben, wie etwa im Fall eines neuen Medienlabors für 800.000 Euro. "Diese Planung der Einrichtung ist aufwändig und ausdrücklicher Wunsch unserer Studenten. Diesem wollen wir entsprechen", sagte Piper.

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