Sylvia Löhrmann: „Röttgen kommt nicht infrage“
Düsseldorf. Sylvia Löhrmann, die Nummer 1 der Grünen, äußert sich im Interview mit der WZ zu den Aussichten ihrer Partei, die Piraten und die Ziele der Grünen.
Frau Löhrmann, die Grünen liegen in den Umfragen hinter dem Ergebnis von 2010. Warum?
Löhrmann: Umfragen sind nur Momentaufnahmen, warten wir den Wahlabend ab. Wir haben in den vergangenen 20 Monaten in der Regierung gute Arbeit geleistet. Da sind wir ganz selbstbewusst.
Die Grünen haben lange auf Neuwahlen gedrängt, nun sind sie da. Doch es profitieren SPD und Piraten. Haben Sie sich verzockt?
Löhrmann: Wir zocken nicht, schon gar nicht mit dem Schicksal des Landes. Wir haben immer die Handlungsfähigkeit zum Maßstab gemacht. Die war nun nicht mehr gegeben, also haben wir der Auflösung des Landtags zugestimmt. Verzockt haben sich ganz andere — nämlich die FDP.
Auf einem Grünen-Plakat ist Ministerpräsidentin Kraft zu sehen. Können Sie nicht ohne die SPD?
Löhrmann: Frau Kraft und ich haben als Team gut zusammengearbeitet. Das zeigt dieses Plakat, das kommt übrigens bei den Leuten gut an — besser als viele andere Plakate, die derzeit auf dem Markt sind.
Norbert Röttgen trimmt die CDU auf ökologisch. Kommt er als Partner infrage?
Löhrmann: Röttgen stürzt gerade mit seiner Politik die Hersteller von Solaranlagen in eine tiefe Krise, das ist weder ökologisch noch mittelstandsfreundlich. Er will das NRW-Umweltministerium zerschlagen — das ist schlichter Unfug. Als Partner kommt er schon deswegen nicht infrage, weil ich sicher bin, dass Frau Kraft deutlich vorne liegt und Ministerpräsidentin bleibt.