Studie: NRW attraktiv für junge Menschen - Elternzahl stabil

Gütersloh (dpa). Gegen den Bundestrend: Die Zahl der jungenLeute, die Kinder kriegen können, wird in Nordrhein-Westfalenmittelfristig stabil bleiben. Das besagt eine Studie, die dieBertelsmann Stiftung am Dienstag in Gütersloh veröffentlichte.

Damitsteht das bevölkerungsreichste Bundesland besser da als viele andereRegionen Deutschlands. Grund sei, dass NRW mit seinen vielen Städten und Bildungsmöglichkeiten attraktiv für junge Menschen sei, sagte CarstenGroße Starmann von der Stiftung. So habe das Ruhrgebiet die höchsteHochschuldichte Europas.

Bundesweit werde die Zahl der Menschen zwischen 22 und 35 Jahren um 1,15 Millionen zurückgehen. Prozentual entspricht das - im Vergleichzwischen dem Jahr 2006 und dem Jahr 2025 - einem Rückgang von 16,8Prozent auf 15,7 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung. DerNegativtrend werde vor allem den ländlichen Raum treffen, hieß es.

In Nordrhein-Westfalen sinkt der Anteil nach den Berechnungen nur von16,4 Prozent auf 16,3 Prozent. Jedoch gibt es der Stiftung zufolgeregional ein erhebliches Stadt-Land-Gefälle. So hatte die Stadt Köln imJahr 2006 mit 21,5 Prozent einen sehr hohen Anteil der 22- bis35-Jährigen an der Gesamtbevölkerung. Dieser wird der Studie zufolgeauch im Jahr 2025 noch bei 20,9 Prozent liegen.

Im ländlichen Kreis Höxter betrug der Anteil dieser sogenanntenElterngeneration im Jahr 2006 dagegen nur 15,2 Prozent. Bis 2025 wirddiese Quote noch einmal auf 14,6 Prozent fallen, wenn sich dieBerechnungen aus Gütersloh bewahrheiten.

„In vielen Gemeinden im ländlichen Raum gibt es durch dieBildungswanderung einen starken Rückgang in der Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren. Dadurch wird auch die Elterngeneration in diesenGegenden weiter abnehmen“, sagte Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied derBertelsmann Stiftung. Um die jungen Menschen zu halten, sei es wichtig,ihr Lebensumfeld attraktiver zu machen. So müssten die betroffenenRegionen das Angebot an Arbeit, Bildung und Verkehrsverbindungenverbessern. Bevölkerungsrückgang und Alterung könnten dort sonst nochschneller voranschreiten, warnte Mohn.

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