Streit im Landtag über Unterrichtsausfälle

Über Unterrichtsausfall an Schulen wird viel geklagt. Wie viele Stunden genau ausfallen für Nordrhein-Westfalens Schüler, weiß aber niemand. Die CDU fordert von der rot-grünen Regierung eine genaue Erhebung.

Düsseldorf (dpa). Die CDU-Landtagsfraktion hat von der rot-grünen Regierung ein Konzept zur Erfassung von Unterrichtsausfällen an nordrhein-westfälischen Schulen verlangt.

Es fehle der Überblick, wie viele Stunden nicht erteilt würden und wo man Defizite ausgleichen müsse, kritisierte die CDU-Abgeordnete Petra Vogt am Mittwoch bei einer Sitzung zum Thema im Düsseldorfer Landtag. Das Konzept müsse zeitnah vorgelegt werden.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagte, die stichprobenartigen Erhebungen der schwarz-gelben Vorgängerregierung bis 2009/2010 seien „unglaubwürdig“ und „umstritten“ gewesen und daher eingestellt worden. Künftige Studien müssten bei vertretbarem Aufwand ein realistisches Bild zeichnen. Im Mittelpunkt sollten qualitative Maßnahmen zu Vermeidung von Unterrichtsausfall stehen.

Der Landesrechnungshof hatte im Jahresbericht 2011 kritisiert, an 105 überprüften öffentlichen allgemeinbildenden Schulen seien rund 5,8 Prozent des Unterrichts ersatzlos aufgefallen. Das Schulministerium hatte in einer kleineren Stichprobe eine Fehlerquote von 2,3 Prozent ermittelt.

Ein jüngst vorgestelltes Gutachten von Schulforschern war zu dem Ergebnis gekommen, dass der Aufwand einer aufwendigen Statistik sich aber nicht lohne. Eine zeitlich beschränkte Abwesenheit von Lehrern habe auf den Lernerfolg der Schüler nur geringe Auswirkungen.

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