Finanzen Sparkurs der evangelischen Landeskirche zeigt Wirkung

Für 2017 kann die Landessynode einen ausgeglichenen Haushaltsplan beschließen. Teile der Kirchenleitung sind neu gewählt.

Trotz sinkender Mitgliederzahlen sind die Kirchensteuereinnahmen der Landeskirche im vergangenen Jahr gestiegen, was dem Sparkurs in der evangelischen Kirche etwas die Schärfe nahm.

Trotz sinkender Mitgliederzahlen sind die Kirchensteuereinnahmen der Landeskirche im vergangenen Jahr gestiegen, was dem Sparkurs in der evangelischen Kirche etwas die Schärfe nahm.

Foto: ekir

Bad Neuenahr. Über Jahre war der radikale Sparkurs das bestimmende Thema in der Evangelischen Kirche im Rheinland (Ekir). Das Ziel: 35 Prozent weniger Ausgaben im landeskirchlichen Haushalt. Dem Heulen und Zähneklappern folgt auf der Landessynode in diesem Jahr ein entspannter Oberkirchenrat Bernd Baucks: Er sei „guter Dinge, was den Haushalt und die Finanzsituation angeht“, sagte der Leiter der Abteilung „Finanzen und Vermögen“ in Bad Neuenahr.

Die auf früheren Synoden beschlossenen Einschnitte bei den zehn Schulen und der Kirchlichen Hochschule, dem Arbeitslosenfonds und anderen landeskirchlichen Arbeitsfeldern zeigt Wirkung: Für dieses Jahr konnte Baucks erstmals seit Langem einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen.

In den Gesamteinnahmen von rund 885 Millionen Euro sind allein 710 Millionen Euro an eingeplanten Kirchensteuern enthalten. Das wäre wieder ein Plus gegenüber dem Vorjahr. Die gute wirtschaftliche Lage entspannt wegen der Koppelung der Kirchensteuer an die Löhne und Gehälter neben den öffentlichen auch die kirchlichen Haushalte. Trotz sinkender Mitgliederzahlen konnten die Einnahmen gesteigert werden, was dem Sparprozess etwas an Schärfe nahm. Der Synode liegt beispielsweise ein Beschlussantrag vor, das „Haus der Stille“ in Rengsdorf (Rheinland-Pfalz) weiterzuführen, obwohl das Einsparziel nicht erreicht wurde.

Baucks geht allerdings davon aus, dass der Scheitelpunkt der Entwicklung bald erreicht sein wird. Dann werden die kirchlichen Einnahmen analog zur demografischen Mitgliederentwicklung auch sinken. Vom Kirchensteueraufkommen verbleiben 10,1 Prozent auf der landeskirchlichen Ebene; der Rest fließt an die Kirchenkreise und Gemeinden zurück.

Auf der Synode wurden neun Mitglieder der 15-köpfigen Kirchenleitung neu gewählt. So wurden der Mettmanner Vizepräses Christoph Pistorius (54), die Abteilungsleiter im Landeskirchenamt, Johann Weusmann (52) und Barbara Rudolph (58), sowie der Solinger Volkswirt Hartmut Rahn (63) für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Gleiches gilt für die Düsseldorfer Theologin Barbara Schwahn (51). Neu im Gremium ist der Düsseldorfer Rechtsanwalt Axel Epe (66), der bis 2021 gewählt ist.

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