Straßenausbau schleppend So viele Staus wie noch nie in NRW

Düsseldorf (dpa). Mehr als 300 000 Kilometer Stau gab es auf nordrhein-westfälischen Autobahnen im vergangenen Jahr. Das hat der Verkehrsclub ADAC gemessen. Alle rund 182 000 Staus zusammengerechnet, ergebe sich eine Länge von rund 323 000 Kilometern, teilte der ADAC am Donnerstag mit.

 Wie der ADAC am Donnerstag mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Staus - wie hier auf der A3 bei Leverkusen - gemeldet als 2014.

Wie der ADAC am Donnerstag mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Staus - wie hier auf der A3 bei Leverkusen - gemeldet als 2014.

Foto: Marius Becker

Das sind neue Höchstwerte. Wie schon in den Vorjahren führt NRW die Staustatistik vor allen anderen Bundesländern an. Bundesweit errechnete der ADAC eine Staulänge von 1,1 Millionen Kilometern.

Einige Stau-Brennpunkte in NRW stechen dabei laut Statistik heraus: Allein für den A46-Abschnitt zwischen Düsseldorf und Wuppertal registrierte der ADAC 2015 über 16 000 Staumeldungen. Weitere Problembereiche liegen auf der A3 zwischen Köln und Oberhausen, auf der A42 zwischen Dortmund und Kamp-Lintfort und auf der A57 zwischen Köln und Krefeld.

Von einem Stau spricht der ADAC bei einer durchschnittlichen Verkehrsgeschwindigkeit zwischen 0 und 20 Kilometern pro Stunde. Im Bereich des stockenden Verkehrs bewege man sich zwischen 21 und 40 Stundenkilometer, sagte ADAC-Verkehrsexperte Roman Suthold. „Wir analysieren den Verkehr aber ganz genau und prüfen auch, ob es sich vielleicht nur um einen Peak (kurzzeitiger Spitzenwert) gehandelt hat.“

Dabei führe der eigentlich hilfreiche Straßenausbau auch selbst zu einem Großteil der Verkehrsstörungen: „Schon seit Jahren wird bei den Bauvorhaben ein Dreischichtbetrieb gefordert, so dass auch nachts gearbeitet werden kann“, so Suthold. In der Realität scheiterten diese Forderungen aber allzu oft an Anwohnerbeschwerden und fehlenden Arbeitskräften. Auch die Bonus-Malus-Regelung, nach der schnell durchgeführte Bauvorhaben finanziell belohnt werden, würde in NRW kaum mehr angeboten.

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