Dazu gehört, so lange in den Wintermonaten keine feucht-fröhlichen Feste auf engstem Innenraum zu veranstalten, so lange das Virus nicht endemisch geworden ist und nicht schon im Range eines ziemlich normalen Grippevirus’ steht. Dazu gehört auch, eben sehr bewusst solche wichtigen sozialen und identitätsstiftenden Ereignisse aus den Wintermonaten ziemlich konsequent in die Sommermonate zu verlegen, die erfahrungsgemäß viel mehr zulassen.

Ihnen also nicht im Vorbeigehen den Garaus zu machen, weil das ja auch ganz bequem sein kann, sondern Alternativen schaffen: Nur Kreativität wird helfen können, aus dieser lang anhaltenden Pandemie nicht noch mehr Probleme entstehen zu lassen als jene, die auf den Intensivstationen liegen: Vereinsamung oder überhaupt die Fähigkeit zu sozialem Zusammensein gehört dazu, das ist schon jetzt vielerorts spürbar. Darüber hinwegzugehen ist nicht besser, als das Coronavirus und seine medizinischen Folgen zu ignorieren.

Deswegen ist auch die Entscheidung, den Düsseldorfer Karneval in die wärmere Jahreszeit zu verlegen, nicht albern oder geschichtsvergessen, sondern vernünftig und richtig. Dass eine solche Verlegung im Kölner Karneval vorerst kein Thema ist, passt in das Bild einer bisweilen etwas renitenten Stadt, die der gesamtdeutschen Pandemie-Mentalität mit all ihren Facetten bereits am karnevalistischen 11. November und im Fußball-Derby gegen Gladbach einen Bärendienst erwiesen hat.