Sexsteuer spült in Bonn 250000 Euro in die Stadtkasse

Bonn (dpa). Die Sexsteuer für Prostituierte hat der Stadt Bonn im Jahr 2011 rund 250 000 Euro in die Kasse gespült. Die besondere Vergnügungssteuer für Huren, die etwa in Saunaclubs oder Erotikcentern arbeiten, wurde dort Anfang 2011 eingeführt.

In den Einnahmen sind auch Gelder aus dem Sexsteuerautomaten enthalten, der im Sommer für Prostituierte auf dem Straßenstrich aufgestellt worden war. Sie betragen rund 14 000 Euro, wie die Stadt am Montag erklärte. Aus dem Sexautomaten müssen Straßenhuren für sechs Euro ein Ticket für die Nacht ziehen, bevor sie ihrem Geschäft auf einem besonderen Verrichtungsgelände nachgehen.

Bonn war mit dem umgerüsteten Parkscheinautomaten ein Vorreiter, der bundesweit und international für Aufmerksamkeit sorgte. Ziel der Stadt war es, auch bei den sonst nur schwer zu erfassenden Straßendirnen abzukassieren. Die geforderten sechs Euro gelten pro „Arbeitstag“ von 20.15 bis 6.00 Uhr.

Prostituierten-Vereinigungen lehnen eine Sexsteuer wie auch das Bonner Sexticket ab. Bundesweit gibt es uneinheitliche Regelungen zum Straßenstrich und zu Sexsteuern. Für das Eintreiben der Steuer sind allem Anschein nach umfangreiche Kontrollen notwendig: Das Kassen- und Steueramt gehe davon aus, „dass dieses Aufkommen zukünftig nur durch weitere intensive Kontrollen vor Ort und durch die Auswertung von Internetauftritten und Zeitungsinseraten gehalten werden kann“, berichtete die Stadt.

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