Schulz und Groschek wollen NRW-SPD ins Groko-Boot holen
Der Countdown zum SPD-Bundesparteitag am Sonntag in Bonn läuft. Dann entscheidet sich, ob die SPD Koalitionsverhandlungen mit der Union aufnimmt. Noch herrscht Skepsis im größten Landesverband.
Düsseldorf. Mit vereinten Kräften wollen der SPD-Vorsitzende Martin Schulz und Landeschef Michael Groschek die NRW-SPD bis Sonntag von Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU überzeugen. Zurzeit gibt es im größten Landesverband noch starke Bedenken. „Man kann nicht sagen, dass jetzt Begeisterungsstürme da waren“, sagte Groschek nach parteiinternen Beratungen am Samstag in Duisburg der Deutschen Presse-Agentur.
SPD-Chef Schulz trifft an diesem Montag in Dortmund erstmals nach Ende der Sondierungen mit der Union auf die kritische Basis in Nordrhein-Westfalen. Bei einer Vorbesprechung will er die westfälischen Delegierten von der Linie der Parteispitze überzeugen. Am Dienstag trifft er dann in Düsseldorf die rheinischen Delegierten.
Nordrhein-Westfalen stellt beim Bundesparteitag in Bonn mit 144 Entsandten etwa ein Viertel der Entscheider. Der SPD-Bundesvorstand hatte sich am Freitag nach Abschluss der Sondierungsgespräche in Berlin mit großer Mehrheit für Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU ausgesprochen. Auch Groschek zeigte sich von den Sondierungsergebnissen überzeugt und will in NRW dafür werben. Trotz aller bestehenden Skepsis glaube er, das es möglich sei, die Basis zu überzeugen, sagte Groschek. „Das wird eine große Aufgabe, aber es ist nicht so, als ob die Delegierten alle auf Nein verortet wären.“