Schnellstraßen für Radler gegen den Verkehrsinfarkt

NRW-Verkehrsminister Groschek will Pendler auf das Fahrrad locken. Fünf Wege sollen gebaut werden.

Düsseldorf. Ein Radschnellweg soll auf 30 Kilometern Neuss und Düsseldorf mit Monheim und Langenfeld verbinden. Er ist eine von fünf Routen, die das Land NRW im Rahmen eines Wettbewerbs auswählte, und nun umsetzen möchte. „Wer die Staus sieht, erkennt, dass das Auto nicht die Zukunft ist“, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Mittwoch.

Die gut ausgebauten Radwege sollen wie Autobahnen einen schnellen Radverkehr ermöglichen, insbesondere für Pendler. Groschek verkündete die Sieger: Aus mehreren Wettbewerbern setzten sich neben Düsseldorf auch Aachen, Bad Oeynhausen, Köln und Rhede durch. Eine vorgeschlagene Strecke von Ratingen-Lintorf nach Düsseldorf überzeugte die Jury nicht.

Das Ministerium finanziert 80 Prozent der anstehenden Machbarkeitsstudien, die allein drei Jahre dauern werden, sowie der Ausführungsplanungen. Die Kosten sind nicht bekannt. Die Machbarkeitsstudie des Radschnellweges Ruhr hat beispielsweise 370 000 Euro gekostet.

„Wenn die Projekte durchgeplant sind, werden wir sie auch umsetzen“, versprach Groschek. „Die Finanzierung wird uns gelingen.“ Das bezweifelt die CDU-Landtagsfraktion. „Groschek hat die Finanzierung der Radschnellwege nicht geklärt“, stellte der CDU-Verkehrsexperte Henning Rehbaum fest. Sie zu fördern, sei eine falsche Prioritätensetzung, hieß es auch bei der FDP.

Dass sich ein Radschnellweg lohnt, betonte neben dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub NRW auch Steffen Geibhardt, der Fahrradbeauftragte der Stadt Düsseldorf: „Wir haben täglich eine Million Pendlerbewegungen nach und von Düsseldorf.“

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