Rüttgers will noch mehr Moscheen

Im Duisburger Groß-Bau ist Platz für 1.200 Gläubige.

Duisburg. Nach dreieinhalb Jahren Bauzeit ist am Sonntag im Duisburger Stadtteil Marxloh die größte Moschee Deutschlands eingeweiht worden. Anders als in Köln oder Berlin gab es kaum Proteste gegen das 7,5-Millionen-Euro-Projekt.

Nachbarn und Kirchen waren schon Jahre vor Baubeginn in einem Beirat einbezogen worden. Auf den Ruf des Muezzins zum Gebet verzichtet die islamische Gemeinde. Die Gemeinde gilt als religiös gemäßigt. In Marxloh sind fast ein Drittel der 18.000 Einwohner Ausländer, die Mehrzahl davon Türken.

Das Gotteshaus erscheint mit seinem 34 Meter hohen Minarett und zahlreichen Kuppeln wie eine verkleinerte Ausgabe der Hagia Sophia in Istanbul. Es bietet Platz für 1.200 Gläubige. Integriert ist eine vom Land und der EU mit gut drei Millionen Euro geförderte Begegnungsstätte.

Die Moschee stehe nicht für Abgrenzung, sondern für Hinwendung zur neuen Heimat Deutschland, sagte der Gemeindevorsitzende Mehmet Özay. Muslime aus aller Welt hatten das Gotteshaus mit knapp vier Millionen Euro Spenden finanziert.

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) bekräftigte in seiner Rede das Recht der rund 3,3 Millionen Muslime in Deutschland auf repräsentative Gotteshäuser.

"Wir brauchen mehr Moscheen in unserem Land, aber nicht in den Hinterhöfen, sondern sichtbar, erkennbar", sagte er. Muslime müssten hierzulande allerdings die Grundwerte der Verfassung wie die Religionsfreiheit und Achtung des anderen Glaubens dauerhaft annehmen.

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