Polizei sucht in Niedersachsen und NRW Beweise für extremistische Netzwerke : Razzien gegen islamistische Prediger
Düsseldorf. Die Polizei geht in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit Razzien gegen mutmaßliche Islamisten vor. Seit dem frühen Mittwochmorgen waren Beamte in mehreren Städten im Einsatz, darunter Duisburg, Dortmund, Hildesheim, Düsseldorf und Tönisvorst.
Insgesamt wurden fünf Wohnungen und ein Geschäft von drei verdächtigen Personen durchsucht. Laut Medienberichten gab es auch in Dinslaken einen Einsatz, bei dem eine Person verhaftet wurde. Bereits am Dienstag ist es in Mutterstadt (Rheinland Pfalz) zu einer Festnahme gekommen.
Die Durchsuchungen richteten sich demnach gegen Prediger, die junge Männer für den bewaffneten Kampf in Syrien und im Irak rekrutieren sollen. Einem Bericht der "WAZ" zufolge, suchte die Polizei bei der Aktion Beweise für extremistische Netzwerke. Der Staatsschutz erhoffe sich von dem Einsatz Beweismaterial und weitere Erkenntnisse über die Aktivitäten mehrerer Männer, die bereits seit Längerem im Fokus der Behörden stünden.
„Die Durchsuchungen zeigen, dass die NRW-Polizei nicht dabei nachlässt, die islamistische Szene auszutrocknen“, sagte Innenminister Ralf Jäger am Nachmittag bei einer Pressekonferenz. „Wer meint, hier unbehelligt hetzen und junge Männer für den bewaffneten Kampf in Syrien und im Irak rekrutieren zu können, liegt daneben. Unsere Sicherheitsbehörden tun alles in ihrer Macht stehende, um zu verhindern, dass die salafistischen Verführer Kinder und Jugendliche ihrer Gehirnwäsche unterziehen.“
Die beiden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz festgenommenen Männer haben nach Angaben von Jäger keine konkreten Anschlagspläne verfolgt. Die Staatsanwaltschaft ermittele gegen mehrere Personen im Zusammenhang mit möglichen Gewalttaten in Syrien, sowie "möglicherweise vagen Anschlagsplanungen hier in Deutschland", sagte er am Mittwoch in Düsseldorf. Insbesondere gebe es keine konkreten Hinweise auf tatsächliche Anschlagspläne gegen eine Begegnung in der Fußball-Bundesliga.
Die Deutsche Presse-Agentur berichtet von drei Beschuldigten, die verdächtigt werden, seit Januar 2015 und Juli 2015 Mitglieder und Unterstützer für den IS geworben zu haben. Einer der mutmaßlichen Islamisten soll darüber hinaus die Terrororganisation finanziell und logistisch unterstützt haben.