Proteste: Nokia-Betriebsräte drohen mit europaweiten Streiks

Am Mittwoch Gewerkschafter-Treffen in Brüssel. Ministerpräsident Rüttgers wehrt sich gegen Kritik an seiner USA-Reise.

Bochum/Washington. Gegen die angekündigte Schließung des Bochumer Nokia-Werkes wollen Gewerkschaften und Betriebsräte jetzt auch auf internationaler Ebene vorgehen. Dazu könnten auch europaweite Streiks in Nokia-Werken gehören, kündigte Peter Scherer, der Generalsekretär des Europäischen Metallarbeitergewerkschaftsbundes, am Dienstag an. Einzelheiten wollen die europäischen Nokia-Betriebsräte am Mittwoch in Brüssel bei einem Treffen beraten. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat unterdessen mit Unverständnis auf die Kritik reagiert, er reise durch die USA, während daheim in Bochum die Nokia-Krise auf dem Höhepunkt sei. "Ich bin jederzeit per Handy erreichbar. Ich habe gerade noch mit der Betriebsratsvorsitzenden Gisela Achenbach telefoniert. Der Kontakt ist bestens, das hat sie mir bestätigt", sagte Rüttgers gestern in Washington. SPD-Chef Kurt Beck und die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, Sylvia Löhrmann, hatten den Rüttgers-Trip zu diesem Zeitpunkt kritisiert.

Der NRW-Ministerpräsident betonte zugleich, er habe sich über das Lob Becks für die bisherige Arbeit gefreut. "Wir sind auf einem guten Weg. Jetzt haben die Arbeitsgruppen das Wort. Wir kämpfen um die Handyproduktion in Bochum", so Rüttgers.

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